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sind durch ein Tonnengewölbe, in I-Iolz ausgeführt, ersetzt. Erhalten blieb
das Turmgewölbe über der Vierung, von mächtigen Pfeilern getragen, die
wie die Pfeilerstellungen des Langhauses auf dem natürlichen Untergrunde,
dem Felsen, ruhen. Der mit Umgang und Kapellenkranz ausgebildete
gotische Chor dagegen steht, wie aus Plan II ersichtlich, auf den gewaltigen
Substruktionen (Abb. 26), deren Untergrund der gewachsene Felsen der
„Eglise basse" oder „Crypte des Gros-Piliers" (H,) bildet. Welch um-
fassende Vorbereitungen und Überlegungen, welche Quantität von Arbeit in
einer sprengpulverlosen Zeit dazu gehörte, um dem außerordentlich harten
Gestein die rechte Form zwecks Unterbringung der Grundlagen eines großen
Salle des Chevaliers. ehemaliger Arbeitsraum der Mönche, Mittelgeschoß der „Merveilletx
Plan 3, AAE (unter Am}
Domes zu geben, braucht wohl kaum gesagt zu werden. Kein Wunder,
wenn Abt Hildebert, von dem der großartige Plan ausging, bei seinem Tode
nur die Vierungspfeiler stehen sah.
Die romanischen Formen der Kirche sind, normannischer Art folgend,
schwer, massig, wie sie auch bei den englisch-normannischen Bauten von
Durham, Ely und so weiter gehalten sind. Sie verraten die Traditionslosigkeit
im Gewölbebau, das noch nicht zu voller Entwicklung geratene Konstruieren
in Stein eines Volkes, dessen Stärke im Holzbau lag. Die außerordent-
liche Geschicklichkeit und Erfahrung in letzterem hat sich im Profanbau
der Normandie jahrhundertelang erhalten. Die zahlreichen noch vor-
handenen mittelalterlichen Hausbauteng in Rouen, in Caudebec, I-Ionfleur,
" In Städten wie Rouen hat die Neuzeit angefangen, mit diesen höchst interessanten, vielfach sehr
baufällig gewordenen und hygienisch nicht gerade einwandfreien Erscheinungen aufzuräumen, leider
ohne dieselben in einer Art zu konservieren, wie es mit den alten Holzbauten Skandinaviens in den zahlreichen
Freiluftmuseen geschehen ist. Städte von der Größe wie Arniens und kleinere haben bedeutende Museen für