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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 5)

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sind durch ein Tonnengewölbe, in I-Iolz ausgeführt, ersetzt. Erhalten blieb 
das Turmgewölbe über der Vierung, von mächtigen Pfeilern getragen, die 
wie die Pfeilerstellungen des Langhauses auf dem natürlichen Untergrunde, 
dem Felsen, ruhen. Der mit Umgang und Kapellenkranz ausgebildete 
gotische Chor dagegen steht, wie aus Plan II ersichtlich, auf den gewaltigen 
Substruktionen (Abb. 26), deren Untergrund der gewachsene Felsen der 
„Eglise basse" oder „Crypte des Gros-Piliers" (H,) bildet. Welch um- 
fassende Vorbereitungen und Überlegungen, welche Quantität von Arbeit in 
einer sprengpulverlosen Zeit dazu gehörte, um dem außerordentlich harten 
Gestein die rechte Form zwecks Unterbringung der Grundlagen eines großen 
Salle des Chevaliers. ehemaliger Arbeitsraum der Mönche, Mittelgeschoß der „Merveilletx 
Plan 3, AAE (unter Am} 
Domes zu geben, braucht wohl kaum gesagt zu werden. Kein Wunder, 
wenn Abt Hildebert, von dem der großartige Plan ausging, bei seinem Tode 
nur die Vierungspfeiler stehen sah. 
Die romanischen Formen der Kirche sind, normannischer Art folgend, 
schwer, massig, wie sie auch bei den englisch-normannischen Bauten von 
Durham, Ely und so weiter gehalten sind. Sie verraten die Traditionslosigkeit 
im Gewölbebau, das noch nicht zu voller Entwicklung geratene Konstruieren 
in Stein eines Volkes, dessen Stärke im Holzbau lag. Die außerordent- 
liche Geschicklichkeit und Erfahrung in letzterem hat sich im Profanbau 
der Normandie jahrhundertelang erhalten. Die zahlreichen noch vor- 
handenen mittelalterlichen Hausbauteng in Rouen, in Caudebec, I-Ionfleur, 
" In Städten wie Rouen hat die Neuzeit angefangen, mit diesen höchst interessanten, vielfach sehr 
baufällig gewordenen und hygienisch nicht gerade einwandfreien Erscheinungen aufzuräumen, leider 
ohne dieselben in einer Art zu konservieren, wie es mit den alten Holzbauten Skandinaviens in den zahlreichen 
Freiluftmuseen geschehen ist. Städte von der Größe wie Arniens und kleinere haben bedeutende Museen für
	        
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