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_"_ Nach dem Tode des Abtes Otmar I-Ielferstorfer
"ü; (1881) wurde die Abtei Telki mit ihren Gütern an
mf
r Ungarn zurückgegeben.
2. ZISTERZIENSER.
Der heilige Robertus, Abt der Benediktinerabtei
Molesme, erbittert über die laue Einhaltung der Regeln
des heiligen Benedikt, hatte mit einigen Genossen seine
Abtei verlassen und in einer Einöde namens Cisterz
(Cisteaux) in der Nähe von Dijon, der alten Metropole
von Burgund, mit Hilfe des Bischofs von Chälons und
des Herzogs von Burgund am 2x. März 1098 ein Kloster
gegründet, das aber unter dem dritten Abte wegen
Abb. 37 Benedikünersm der dort herrschenden Strenge eingegangen wäre, hätte
li-„k, (m3„ sich nicht der heilige Bernhardi" mit 30 Gefährten 11 12
in das Kloster aufnehmen lassen. In kurzer Zeit (1113
bis 1115) waren vier Tochterabteien entstanden: la Ferte, Pontigny, Clair-
veaux und Morimond. '
Der Orden wuchs außerordentlich schnell empor, so daß er im XIII.
jahrhundert bereits über 2000 Abteien besaß. Der Abt von Cisterz stand an
der Spitze dieser neuen, aus dem Benediktinerorden hervorgegangenen
geistlichen Gemeinde, deren Statut, die Charta caritatis, vom heiligen Abte
Stephanus entworfen, 111g vom Papste Calixtus II. die Bestätigung erhielt.
Das Wappen des Zisterzienserordens - S. Ordo monasticus Cister-
ciensis - ist aus dem altfranzösischen Schildfeld gebildet, das mit dem
Wappen von Altburgund - innerhalb eines roten Bordes von Gold und Blau
sechsfach schrägrechts gestreift - belegt ist (Abb. 38). Die Ordensdevise
lautet: CISTERCIVM - MATER - NOSTRA. Patrone sind die Gottesmutter,
der heilige Benedikt, der heilige Robert und der heilige Bernhard. Der Orden
teilt sich in drei Kongregationen, von welchen die erste - Observantia
communis _ in vier Provinzen zerfällt, in die italienische, belgische, deutsch-
schweizerische und österreichisch-ungarische Provinz.
Zu dieser letzteren gehören folgende Stifte: Reun,
Heiligenkreuz-Neukloster, Zwettl, Wilhering, Osseg,
Zircz mit Pilis, Pasztö und Sankt Gotthard, Lilienfeld,
Hohenfurt (Sitz desGeneralabtes), Stams, Schlierbach,
Mogila und Szczyrzyc, das Priorat Mehrerau, die
Frauenklöster Maria-Stern (Gwiggen-I-Iohenweiler)
und Sankt Paul (Eppan). Zur Observantia stricta
gehören die Trappistenklöster Mariastern in Bosnien,
"' Er war 1og1 zu Fontaines bei Dijon geboren, 1115 erster Abt von
Clairveauxfund starb donselbsr am 20. August 1153. In den Wappen der
deutschen Zisrerzienserabzeien erscheint sehr häufig das sogenannte Wappen
des heiligen Bernhard: in Schwarz ein in zwei Reihen von Silber und Rot
Abb. 38. Zisterzienser geschichtet Schrägrechtsbalken.