hloßsammlungen (Rychnov nad Kneznou-
zichenau, Catos Selbstmord, 1692; Rozmberk-
rsenberg, Loth und seine Töchter, vor 1700)
d in südböhtnischen Kirchen (Trebon-
ittingau, Marter des hl. Lautentius, 1713;
iher Hosin bei Hluboka-Frauenberg, heiliger
trus und Paulus, verschollen). Von weiteren,
der nicht mehr auffindbaren Gemälden
wttmayrs zeugt der handschriftliche Katalog
r Ptivatgesellschaft patriotischer Kunst-
unde in Prag (gegründet 1796): Samson,
s dem Eselskiefer trinkend, und Jupiter mit
r Donnerkeule (Sammlung Vrtby), Halb-
ur eines Fauns mit der Flöte (vielleicht aus
r Sammlung Humprecht Johann Czernin),
sanna im Bade und Lukrezia mit Tarquinius
ahrscheinlich identisch mit den Bildern im
iener Barockmuseum). Sonst kann man
naupten, daß Rottmayrs Einiluß auf die
hmische Malerei des Hochbarocks, der in
r Fachliteratur (Vladimlr Novotny, Erich
lbala) stark überschätzt wird, sehr gering
r.
ittmayrs Nachfolger Martin Altomonte (1657
1745) ist in Böhmen mit einem einzigen
tarblatt vertreten (Prag, Theatinerkirche,
iria mit dem Kind und Heiligen). Zu seinen
zu Heliodors Austreibung aus dem Tempel
bleibt die Zuweisung a.n Altomonte noch
offen. In der Galerie der Privatgesellschaft
befanden sich einige, nach den mehrmals
geänderten Zuschreibungen wohl ziemlich
fragliche Werke Altomontes, meistens Skizzen
(Gründung des Stiftes Neuburg, Sammlung
Sternberg; Schutzengel mit einem Knaben,
Sammlung Buquoy; Marter des hl. Erasmus
und Christus mit der Samariterin, gleich-
formatige Gegenstücke, Sammlung Buquoy
und Sternberg; Himmelfahrt Maria, Samm-
lung Sternberg), die leider a.lle nicht mehr
nachweisbar sind.
Auch später war das Verhältnis zwischen
Österreich und Böhmen sehr locker. Von
Danizl Gran (1694?-1757) gab es in Böhmen,
zumeist im Süden, nur einige Altatblätter (fast
alle später durch Kopien ersetzt), und von
Paul Trnger (1698-1762) waren und sind in
den böhmischen Sammlungen schlechthin
bloß vereinzelte, erst durch spätere Sammel-
tätigkeit erworbene Stücke vorhanden. Im
Katalog der Privatgesellschaft waren drei
Skizzen mit Hiob, Tobias sowie Samson und
Dalila verzeichnet (Sammlung Buquoy und
Sternberg); an Bildern größeren Formats
Christian Hilfgott Brand, Burgruine mir einem Schaferpaar.
vor 1150. Prag. Nationalgalerie
Johann Christian Brand, Gegend bei Thebcn, nach 1750.
Prag. Nalionalplerie
werden hier Christus am Ölberg (Sammlung
Waldstein) und das Porträt eines Malers
(Selbstbildnis?) genannt. In der Prager Thun'-
schen Galerie befand sich Trogers Porträt
Georg Raffael Donners. Zu einer ganzen
Folge von Repliken der Komposition „Tod
des h]. Joseph" gehört wohl Trogers eigen-
händige Bildskizze in der Nationalgalerie
(Abb. 5). Als Werkstatt- oder Schülerarbeit aus
Trogers Umkreis erweist sich eine Skizze zur
Himmelfahrt Maria, die die gleiche Auf-
fassung des Themas zeigt wie Trogers Werk
im Dom zu Brixen (zwischen 1748-1750);
eine dieser Skizzen befindet sich in Innsbruck
und eine Kopie derselben von jobarm jakah
Zeiller in München. Das kleine Bild „die
heiligen Cosmas und Damian unter den
Kranken" wird wahrscheinlich eine farbige
Ausführung nach Trogers graphischer Vor-
lage sein.
Der aus der ostböhmischen Stadt Dvur
Kralove (Königinnenhof) stammende Wiener
Maler ]abann Wmgel Berg] (1718-1789) schuf
für die Dekanatskirche seiner Vaterstadt, für
die Klosterkirche in Horni Orlice und den
Kreuzgang des Kapuzinerklosters in Opoöno
(1763) drei ähnliche Auffassungen des Kreuz-
weges. Die zwei in der Ausstellung zum
erstenmal der Öffentlichkeit vorgestellten
Bilder, die schöne Kreuzabnahrne, wohl eine
„Pseudoskizze" (Abb. 7), und das kleine bunt-
farbige Altarblatt mit den Vierzehn Not-
helfern und der Hl. Dreifaltigkeit (Abb. 6)
gehören zweifellos zu Bergls erstrangigen
Leistungen.
Daß die bisherige künstlerische Absonderung
Böhmens von den österreichischen Ländern
keine Zufälligkeit, sondern das Ergebnis eines
kulturpolitischen Programmes war, bezeugt die
Tatsache, daß noch im späten 18. Jahrhundert,
als der Nachwuchs an einheimischen, das
heißt nicht nur hier gebürtigen, sondern auch
aus verschiedensten Teilen Europas zugewan-
derten, aber naturalisierten Zunftmitgliedern
fast völlig erschöpft war, Böhmen an der
barocken Tradition festhielt und dadurch in
eine gewissermaßen traditionalistische Sta-
gnation verfiel: Nicht der große Erneuerer
Troger oder sein genialer Nachfolger und
höchst origineller Vollender seines Nachlasses
Franz Antan Nfnulbzrtrrh (1724-1796), sondern
ein Vertreter der verhältnismäßig konven-
tionellen Linie Frnng Xauer Palko wurde
gewählt, um als einziger die Wiener Akademie-
richtung in Böhmen zu repräsentieren. Auch
Maulbertsch wurde nämlich - im schroffen
Gegensatz zu Mähren, wo er einige seiner
Hauptwerke hinterließ - in Böhmen nur
vereinzelt gestattet, künstlerisch tätig zu sein,
wobei es sich um zwei Altarblatter für den
Dom der wichtigsten südböhmischen Stadt
Ceske Budejovice-Böhmisch Budweis handelt
(hl. Johann von Nepomuk, 1760; heute in der
St.Johann-von-Nepomuk-Kirche in Öeske
Budejovice; hl. Anna mit Maria, 1770, beim
Künstler vom Stadtrat bestellt) und um fünf
Bilder für die Prämonstratenserkirche zu
Zeliv-Seelau (hl. Norbert mit der hl. Jungfrau;
Mystische Verlobung des sel. Hermann Joseph
mit Maria; hl. Johann von Nepomuk im
Gebet; hl. Prokopius in der Höhle; Prophet
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