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Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 6 und 7)

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St. Andrä, an der Traisen gelegen, war 1150 von Walter von Traisma 
gestiftet, 1783 mit Herzogenburg vereinigt, 1787 gänzlich aufgehoben worden. 
Für St. Andrä wird ein schwebendes und geästetes goldenes Andreaskreuz 
im roten Felde geführt (Abb. 5). 
Das Stift Dürnstein, richtiger Tirnstein, in der Stadt Dürnstein an der 
Donau gelegen, war von Elsbet von Wallsee, einer Tochter Leutolds II. von 
Chuenring, gegründet worden, die 1372 eine Kapelle zu Ehren der Mutter 
Gottes errichtete, die durch die Förderung des Hans von Meißau und des 
Kaplans Stephan von Haslach sich weiter entwickeln konnte. Im jahre 1407 
kam das Stift zustande; der endgültige Stiftsbrief wurde am 17. Februar 1410 
von Otto von Meißau ausgestellt. 1788 
fiel das Stift an Herzogenburg. Im 
Wappenalbum der niederösterreichi- 
schen Landesverordneteni" erscheint 
unter dem Propste Godefridus des Kol- 
legiatstiftes der regulierten Augustiner- 
Chorherren zu unserer lieben Frau zu 
Dürnstein, 1705, als Wappen in Blau 
auf einem goldbequasteten rosaroten 
Polster stehend ein brauner, geflochtener 
Henkelkorb mit grünen Blättern und 
Äpfeln gefüllt, während unter Propst 
Maximilian, 1750, ein goldener Blumen- 
korb erscheint, der oben von zwei gol- 
denen Kreuzchen beseitet wird (Abb. 6). 
Nach einer Abbildung im Sieb- 
macherschen Wappenbuch (Klöster) 
zeigt unter dem Propste Dominikus 
Rumer (1751-1787) das Stiftswappen 
ein gespaltenes Schildfeld, belegt mit 
einem leeren, hohen Henkelkorb, der von 
zwei Kreuzchen beseitet wird. Im Wappen des Prälaten Schmolk erscheint 
nun ein diesem Wappen ähnliches Bild, nur ist das Feld nicht gespalten, 
der Korb ohne einen Henkel. 
Der Polster und die Kreuzchen im Wappen des Stiftes Dürnstein dienten 
wahrscheinlich zum Unterschied von demWappen des regulierten Augustiner- 
Chorherrenstiftes zu Sankt Dorothea in Wien, das ebenfalls einen goldenen 
Blumenkorb im blauen Felde führte. 
Das Tatzenkreuz, wie solches I-Ierzogenburg in neuerer Zeit benutzt, 
scheint mir nicht ganz entsprechend gezeichnet zu sein, weil das so- 
genannte Sankt-Georgskreuz gewöhnlich „geradarmig" aufgerissen wird. 
In älteren Siegeln (XVI. Jahrhundert) erscheint das Kreuz des Stiftes 
 
Abb. 10. Exlibris des Propstes Bernhard III. 
 Speculum Pxtrum Pauiae Exhibens. Serien, Nomina et Insignia D : D : Deputatorum Qui Reipublicae 
Statuum inferioris Austriae praefuere Ab Anno Salutis MDCXCVI. (Niederösterreichische Landesbiblxothek.)
	        
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