au:
Helene Geiringer, Ferdinand Hauser (München), Paula Ludwig, Sophie Sander und
K. Witzmann, Bronzen von Michael Six, Treibarbeiten von Hollenbach, Keramiken von
Powolny 8: Löffler, Emil und Johanna Meier, Schleiß (Gmunden), Josef Böek, Hugo
Kirsch und der Wiener kunstkeramischen Werkstätte (Busch 8c Ludescher) wie aus
den k. k. Fachschulen in Bechyn und Teplitz-Schönau, Lederarbeiten von Julius Franke,
Albert Günther und Frau Poller-Hollmann, Stoffe von Backhausen und Philipp Haas ä
Söhne, Batiks von Dora Wibiral (Weimar), Stickereien von der Pruduktivgenossenschaft
der Absolventinnen der k. k. Kunststickereischulen, Perlarbeiten von Amalie Szeps,
Perlmutterarbeiten von Krehan. Den heimischen Arbeiten reihten sich die ebenfalls vom
k. k. Österreichischen Museum zur Verfügung gestellten Textilien schwedischer Volks-
kunst und Hausindustrie an. Die Ausstellung war im Marmorsaale des Mirabellschlosses
untergebracht.
ROPPAU. KAISER-FRANZ-JOSEF-MUSEUM. Dem kürzlich erschie-
nenen Jahresberichte dieses Museums ist als wichtigste Mitteilung die bevorstehende
Freiwerdung der von der schlesischen Handels- und Gewerbekammer bisher benutzten
Räume im ersten Stockwerke des Museumsgebäudes zu entnehmen, wodurch dem
bereits sehr fühlbar gewordenen Raummangel für längere Zeit abgeholfen ist. An her-
vorragenden Erwerbungen ist die Inneneinrichtung der 1510 erbauten Holzkirche von
Taschendorf, einer der bemerkenswertesten Typen dieser in den Oberländern einst
üblichen Bauweise, zu nennen. Überdies erwarb das Museum bei den Auktionen Gay und
Lanna besonders wertvolle Objekte, wie Werke der Reliefplasük in Elfenbein und Holz,
altpersische Töpferarbeiten, Delfter und süddeutsche Fayencen, Meißener und Wiener
Porzellan. Eine Reihe schöner Spenden, namentlich von seiten des Kurators Baron
Georg Beeß, sowie Erwerbungen im Kunsthandel (Textilien, Möbel, Holzschnitzereien,
Lehrbriefe und so weiter) traten ergänzend hinzu. Eine Reihevon Gemälden bildete eine
willkommene Vermehrung der mit dem Kunstgewerbemuseum verbundenen Bildergalerie.
WIEN. AUSSTELLUNG FÜR KIRCHLICI-IE KUNST, 1912. Das Preis-
gericht hat betreffs der ersten öffentlichen Wettbewerbe sein Urteil gefällt. Bei
dem Wettbewerbe um zwei aus Holz geschnitzte Engel erhielt Bildhauer Wilhelm
Bormann (in Wien) den ersten Preis.
Die Zahl der zweiten Preise wurde im Hinblick auf die ausgezeichnete Beschickung
der Ausschreibung auf drei erhöht, die Professor Franz Barwig und Bildhauer Otto Hofner
(in Wien) sowie Professor Julius Beltowski (in Lemberg) zufielen. Außerdem wurde die
Arbeit Barwigs angekauft und ein Werk zum Ankaufe bestimmt.
Bei den übrigen Wettbewerben konnten Preise nicht verliehen werden, obgleich bei
mehreren eingesendeten Arbeiten erfreuliche Ansätze zu Besserem, gegenüber dem heute
Üblichen, zu bemerken waren. Im Hinblicke hierauf wurden gleichfalls zwei Werke zum
Ankaufe bestimmt.
Die eingereichten Arbeiten stehen den Einreichem wieder zur Verfügung (Wien, 1.,
Wollzeile 45).
Neue Ausschreibungen sind ergangen für Entwürfe zu einem reichgestickten Meß-
gewande von sogenannter römischer Form, zu einem weniger reichen Meßgewande gleicher
Art, dann zu einem gestickten Meßgewande von sogenannter altrömischer Form, weiter
zu einem gesticlrten Traghimmel und zu zwei gestickten Fronleichnahmsfahnen. Ein-
sendungstermin ist der 8. November rgxo. Die näheren Bedingungen sind durch das
geschäftsführende Komitee der Ausstellung, Wien, I., Bäckerstraße 8, unentgeltlich zu
erhalten.
Weitere Ausschreibungen künstlerischer und kunstgewerblicher Art werden dem-
nächst ergehen.
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