MAK

Volltext: Monatszeitschrift XIII (1910 / Heft 8 und 9)

gewiß sind diese Motive sehr beliebt, sie kommen aber auch in persischen 
Stoffen in reichem Maße vor und dort meist naturalistischer. Wenn sie nun 
bei türkischen Stoffen besonders in die Augen fallen, geschieht es wohl vor 
allem wegen ihrer strengen, eindringlichen Stilisierung. Auch andere Motive, 
die oft als im besondern türkisch angesehen werden, wie die „reziproken" 
Randmuster, finden 
sich auch in Persien 
vor - man verglei- 
che nur die Ränder 
des auf Seite 45g 
abgebildeten Stof- 
fes sowie zahlreiche 
Teppiche, vor allem 
dersogenanntenPo- 
lenart -, nur sind 
auch diese Muster in 
Persien nicht so ein- 
seitig kräftig betont. 
Stoffe wie der 
des auf Seite 465 
dargestellten Pluvi- 
aleszeigen den schon 
im späten Mittelalter 
ausgebildeten Ran- 
kentypus mit über- 
greifenden Blumen, 
ein Motiv, das be- 
sonders auch auf die 
italienischen Stoffe 
gewirkt hat und in 
der Spätgotik - zum 
Beispiel auf Bildern 
Memlings - sehr 
hauüg ist Dleäes Abb. g. Ölgemälde, Venezianische Damein türkischer Tracht, XVlILjahrhundert. 
alte MOUV lebt hier in der An des Pietro Longhi (Professor Sarre, Berlin) 
mit einzelnen Ande- 
rungen und kleinen Bereicherungen (Rosetten in den Stämmen) fort. Wir 
wagen nicht zu sagen, ob wir hier gerade einen türkischen Stoff vor uns 
haben; man könnte auch mehr an Zentralasien denken. 
Überhaupt mögen wir das Gebiet solcher Arbeiten nicht zu eng fassen; 
insbesondere dürfen wir auch nicht die griechischen Inseln ganz außer 
Betracht lassen. So wurden sicher die heute sogenannten türkischen Schals 
früher auch auf diesen Inseln gearbeitet; wir erinnern uns,vor einigen Monaten 
einen sehr bemerkenswerten Schal aus Grazer Besitz gesehen zu haben, 
um
	        
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