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phantastischen Gebilde näher einzugehen, zwischen die in scharfem Kontrast
Blumenvasen und Blumenstauden gestellt sind, wie sie auch auf dem
erwähnten indischen Elefantenfragment wiederkehren.
Vor drei jahren habe ich in dieser Zeitschrift die Aufmerksamkeit auf
eine Gruppe spanischer Teppiche gelenkt, deren frühestes uns bekanntes
Exemplar der merk-
würdige, wohl noch
aus dem XIVJahrhun-
dertstammende Blü-
tenbaumteppich des
Kaiser Friedrich-Mu-
seums in Berlin ist":
Dem XV. bis XVLjahr-
hundert gehören, wie
ichnachweisenkonnte,
jene weiter entwickel-
ten Teppiche an, bei
denen das Mittelfeld
aus einem geometri-
schen, oft durch Wap-
pen belebten Rauten-
muster gebildet wird,
während der Rand
eine mehr oder min-
der rein erhaltene kufi-
sche Schriftborte ent-
hält. Charakteristisch
für diese spanischen
Teppiche sind Kränze,
Sterne und die figür-
lichen, mit der gleich-
zeitigen keramischen
Dekoration sich berüh-
renden Darstellungen,
die wir Innenfelde Abb zo PolnischerTeppieh BeginndesXVlIl jahrhundensQ-lerr Schwarz
undinderBortefinden. ' ' ' Ruhm, ' '
Die Technik der spa- )
nischen Teppiche unterscheidet sich, wie ich nachwies, nicht unwesentlich
von der der vorderasiatischen und persischen; sie gestattet bei enger
Knüpfung eine besonders feine Musterung und verleiht den Teppichen
ein plüschartiges Aussehen. Die Ausstellung verdankte den Spanish Art
Galleries in London vier derartige, besonders interessante Exemplare (Nr. 187
' Kunst und Kunsthandwerk, 1907, S. 503 B". Mittelalterliche Knllpfteppiche kleinasiatischer und spani-
Scher Herkunft.