lungen Schulz in Berlin und Read in London vor.
Ferner müssen wir an dieser Stelle einer Feder-
zeichnung Rembrandts aus dem Besitze Professor
Sarres gedenken, die eine indische Miniatur
des XVII. Jahrhunderts zum direkten Vorbild
hat (siehe Abb. 31). Sie bildete mit 24 anderen
zusammen einen Band von Skizzen, zu denen der
große Holländer durch die Bekanntschaft mit der
indischen Malkunst inspiriert worden war. Ein
Teil dieser Blätter ist in anderen Sammlungen
nachweisbar.
In der Türkei fand mit persischen Kultur-
äußerungen jeder Art auch die Miniaturmalerei
Eingang, die sich aber immer streng an ihre
direkten Vorbilder hielt und es niemals zu eige-
nen Schöpfungen gebracht hat. Man kopierte für
die türkischen Bibliotheken persische Epen nebst
den in der Vorlage enthaltenen Bildern, ohne
daran auch nur die Details zu ändern; die Ge-
sichter wurden gewöhnlich karikiert. Selbst wo
die Gelegenheit zu spontanen Schöpfungen in
dieser Hinsicht geboten war, suchte man die
geläufigen persischen Kompositionsschemen auf
den ungewohnten Gegenstand anzuwenden. So
in einer Lebensgeschichte Soleirnan des Präch-
tigen aus der kaiserlichen Yildiz-Bibliothek, die
unter anderem eine interessante Schilderung der
Belagerung Wiens enthält. In der Erfindung
tigürlicher Darstellungen hat jedenfalls die sunni-
. .. . . . . Abb. 35-
tische Turkei auch auf diesem Gebiet nicht sehr Bmmekanne m, Mmschmuck,
ggsündigt Persien, sassanidisch (Sammlung
Was endlich die Einbände angeht so sind Pommog" mmmburg)
Y
hier die Zuschreibungen außerordentlich schwer, da bezeichnete und datierte
Stücke nur ganz ausnahmsweise vorkommen, und auch die Handschrift, die
sie enthalten und die dafür unter Umständen einen Anhalt geben könnte,
sich oft als nicht zugehörig herausstellt.
Zwei wichtige Gruppen, die marokkanische und die südarabische,
fehlen auf der Ausstellung, dagegen ist Ägypten, für das die Blindpressung
in Punkt- und Linienmustem, Ketten- und Bandmotiven, später auch
der Lederausschnitt mit Arabesken, typisch ist, in mehreren Beispielen
vertreten. Die reichste Entwicklung zeigt aber auch hier Persien, wo zumal
die Goldpressung und das Arabeskenfiligran in Leder oder Papier im XV. und
XVI. Jahrhundert zu technisch bewundernswerten Leistungen geführt haben.
Das Düsseldorfer Kunstgewerbemuseum besitzt eine der reichsten Samm-