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Rohmaterial, dem feinen Ton von Niederalm, zu Hilfe. Salzburg entwickelt
nun eine keramische Tätigkeit wie keine andere deutsche Stadt. Die erz-
bischöfliche Metropole ist nach 1600 das deutsche Faenza geworden.
Auf dem Sankt Sebastian-Friedhof mit der Gabrielskapelle, dem Mauso-
leum des Erzbischofs Wolf Dietrich, liegt in einer Arkadengruft der Schöpfer
dieses Bauwerkes begraben - Elia Castello. In der Rundnische des aus rotem
Marmor ausgeführten Grabdenkmals steht die Büste des Meisters (Abb. 2)
darunter auf einer Platte das Chronodistichon:
EXPIRO, I SATIS EST srRVXIssE PALATIA TERRIS
NON TVA MVNDE BONA EST VITA SVPERNA BONA EST.
Elia Castello starb am 23. Dezember des Jahres 1602 im schönsten
Mannesalter, kaum 30 Jahre alt. Seine beiden Brüder Antonio und Pietro
haben ihm das Denkmal gesetzt. Der Text auf dem Epitaph lautete: „D. O. M.
Eliae Castello viro Italo ex oppido Milli excellenti sculptori et operis Mosyaci
plasmati vitae morumque candore ornatissimo, immature e vivis sublato,
fratres eius moesti Antonius et Petrus Castelli hoc caritatis monumentum
fecerunt erexeruntque. Obiit anno MDCII . X cal. Januar. aetat. suae XXX.,
cuius anima aeterna fruatur pace". Der Künstler stammte somit aus Mille-
simo in der Provinz Como und gehörte vielleicht jener Künstlerfamilie an,
die in den Genuesen Bemardo Castello (1557-1629) und Valerio (1625 bis
1659) sowie in dem Bergamasken Giovanni Battista (1509-1579) Maler und
Palastbaumeister von Bedeutung zu ihren Mitgliedern zählte. Mit Giovanni
Battista Castello scheint uns Elia in
engster geistiger Verwandtschaft zu
stehen, wenn wir die ihm zugeschrie-
benen reizenden Stukkaturen in den.
Sälen des Neubaues (Abb. 4 bis 6) mit
der Innendekoration des um 1560 für
Tobia Pallavicino erbauten Palazzo
Carega-Cataldi in Genua vergleichen.
Wir werden die Deckenfresken im
Neubau zu Salzburg nochmals zum
Vergleich heranziehen müssen und
wenden uns jetzt dem beglaubigten
Werk Elia Castellos zu, der schon vor-
hin genannten Gabrielskapelle.
Es ist ein Rundbau von 14 Meter
Durchmesser, von einer hohen Kuppel
überdacht und nach Norden in eine
niedrigere Apsis ausmündend (Abb. 1).
Das Innere der Kapelle und Kuppel ist
mit glasierten Tonplättchen verkleidet.
_ _ _ Abb. 2. Architekt Elia Czstello (1572-4602). Büste
Im Rundschiff sind es quadratische, aus wgißgm Mumm
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