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Qualitäten immer wieder in Betracht gezogen werden muß. Man kann sagen, daB heute für
jede eigenartige Wirkung auch gleichzeitig die eigenen Techniken miterfunden werden
müssen. Die Bedürfnisse der verschiedensten Berufsarten nach Zweck, Materialien und
Techniken bilden die Grundlagen für eine erstaunliche Vielseitigkeit der Konzeption und
Originalität im Wesen der textilen Kunst. Eine Reihe in den Werkstätten der Anstalt
von den Schülern selbst durchgeführter Stoffe beurkunden diese Tatsache in treülichen
Beispielen und es ist zu erwarten, daB eine zielbewußte Weiterführung dieser Prinzipien
einen bedeutenden Aufschwung im textilfachlichen Unterricht herbeizuführen geeignet ist.
AHRBÜCH DES STIFTES KLOSTERNEÜBÜRG. Wir fühlen uns ver-
pBichtet, unsere Leser auf die neue, ausgezeichnete Veröffentlichung des Klosterneu-
burger Chorherrenstiftev aufmerksam zu machen, da sie nicht nur für den Fachmann
von großer Bedeutung ist, sondern auch weiten Kreisen der Kunst- und I-Ieimatfreunde
reichlich Anregung bieten wird. Dr. Ferdinand Schönsteiner behandelt eine neuentdeckte
Kanonsammlung aus der zweiten Hälfte des XII. Jahrhunderts, Berthold Öemik die Tage-
bücher des Stiftes Klosterneuburg über die Invasionen der Franzosen in Österreich in den
Jahren 1805 und 1809, Dr. Vinzenz Oskar Ludwig die Briefe des Florianer Chorherrn und
Stiftsarchivars Franz Xaver Kurz an den Klostemeuburger Chorherrn Max Fischer
(x8x2-1837); Andreas Weißenböck spricht über den gerade vor einem Jahrhundert ver-
storbenen Freund Haydns, den Klostemeuburger Musiker und Komponisten Johann Georg
Albrechtsberger, Dr. Wolfgang Pauker endlich über den Bildhauer und Ingenieur Matthias
Steinl. Man sieht also, es ist ein sehr reichhaltiges Programm, und es wird wohl kaum
jemanden geben, der auf all diesen Gebieten, wenn sie auch sämtlich jeden Gebildeten
fesseln müssen, zu einem Urteile berechtigt wäre; darum wollen auch wir uns hier
beschränken. Wir haben zwar neulich in einer sonst ernster zu nehmenden Kunstchronik
den Ausweg gefunden, daB der Beurteiler eines von mehreren Verfassern herrührenden
Werkes einige selbständige Arbeiten oEenbar nicht gelesen, sondern nur die Seiten gezählt
und danach sein Urteil gebildet hat; wir gestehen lieber offen, daß wir nur den Aufsatz
Paukers wirklich gelesen haben und nur über ihn berichten wollen, weil wir uns nur darüber
ein Urteil zutrauen. Daß wir uns mit der österreichischen Barockkunst selbst ernsthaft
beschäftigt haben, wird den Lesern dieser Zeitschrift wohl bekannt sein. Gerade der
sogenannte Fachmann kommt aber häufig in die Versuchung, es jedem andern zu verübeln,
wenn dieser „sein" Gebiet betritt und dort vielleicht gar Neues findet.
Wenn wir also die Arbeit Paukers als eine der wichtigsten und hervorragendsten
auf dem eben erwähnten Gebiete bezeichnen, dürfen wir wohl einiges Vertrauen in An-
spruch nehmen. Wir halten es bei einer so bedeutenden und reichen Arbeit aber auch
für unpassend, diese oder jene Einzelheit besonders hervorzuheben, besonders da bloße
Vermutungen immer deutlich als solche gekennzeichnet sind und Ergänzungen besser in
anderem Zusammenhange gebracht werden können; wir betonen nur, daB wir einen der
wichtigsten, bisher fast unbekannten Meister der österreichischen Barockkunst durch
Urkunden, Zeichnungen und ausgeführte Werke, die auch in zahlreichen Abbildungen
vorgeführt werden, kennen lernen, daB wir über mannigfache Kunstwerke in Klosterneuburg,
in Wien und sonst in Niederösterreich zum erstenmal genauere Aufklärung erlangen,
daB wir aber auch in ungeahnter Weise Einblick in die Verhältnisse der verschiedenen
Kunststätten, wie des bisher so unterschätzten Dorotheenstiftes in Wien, und besonders
auch der Beziehungen der kunstfreundlichen Stifte untereinander, sowie in das ganze
Getriebe der damaligen Kunstübung gewinnen. Wir lernen das Verhältnis der großen
' Jahrbuch des Stiftes Kloaterneuburg. Herausgegeben von Mitgliedern des Chorherrenstiftea. II. Wien
und Leipzig xgog.