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Wappen des Verstorbenen. Hier
ist aber bereits das Kreuz mit
dem Querbalken in Verbin-
dung getreten, so wie es heute
noch geführt wird. __
Der Dompropst und die i"
Dompropstei zu Sankt Stephan
erhielten dann am Ig. Septem-
ber 1516 vom Kaiser Max I.
ein eigenes Wappen verliehen
(siehe Abb. 48), von dem später
noch die Rede sein wirdf"
Kaiser Ferdinand II. verlieh am
2. August 163! den Bischöfen
von Wien den Titel und Rang
eines Fürsten des heiligen römi-
schen Reiches. Anton II. Wolf-
radt, Abt von Kremsmünster,
wurde der erste Fürstbischof von
Wien. Am x. Juli 1722 erfolgte
- - Abb. 33. Wappen des Bischofs von Basel. Christoph von Uren-
endhch dle Erhebung des Hoch heim (x5o2-x527), auf dem Tixelblatte der „Statue: synodalia
stiftes (IUTCIIPHPStIIIIIOZCUZXIII. episcopatus Bzsiliensis, 1503". Schild gevien; x und 4: in Silber
i ein roter Bischofsstab (Bistum Basel); 2 und 3: in Schwarz
zum Erzb stunL als S g Smund eingoldenerSchrägrechtsbalken (Utenheim).(SchweizerArchiv
Graf Kollonitsch auf dem bischöf- m: Heraldik, 190g)
lichen Throne saß. Das Kreuz
im Wappen verwandelte sich im Laufe der Zeit in ein Tatzenkreuz (Abb. 43),
weil wahrscheinlich das einfache Kreuz, wie wir solches noch auf dem
Grabstein vom ]ahre 1503 sehen, den geistlichen Herren zu wenig dekorativ
erscheinen mochte.
Man sieht aus dieser kleinen Historie des Wiener Bistumswappens, daß
nichts auf dieser Welt beständig ist und bleibt wie es ursprünglich gewesen
war, nur wird bei solchen Änderungen selten das Alte durch Besseres
ersetzt.
Die Bischöfe führen einen grünen Hut mit je sechs grünen Fiocchi an
den Seiten und ein einarmiges Vortragekreuz (Abb. 44), eine Aufstellung, die
auch für die nichtlateinischen Riten Geltung besitzt.
Bei Fürstbischöfen werden der Schild und die Insignien wie bei den
Fürsterzbischöfen unter einen Fürstenhut mit Mantel gestellt.
In Österreich besitzen die Suffraganbischöfe von Brixen, Trient, Gurk,
Lavant, Seckau, Laibach und die Bischöfe der exemten Bistümer Krakau
und Breslau, dieses zuteil österreichisch, zuteil preußisch, den Fürstenrang. v"
" Das Kurmeisteramt von Sankt Stephan flhr: in seinem Siegel eine stehende Taube mit einem Zweig
im Schnabel. Die Legende lautet: Sigillum Magistri Curiae ad Sanct Stepbanurn Viennae.
" Von den Bistümern des allen deutschen Reiches besaßen Mainz, Köln und Trier als Kurfilrsxeutümer,
ferner Bamberg, Breslau, Chiemsee, Freising, Fulda. Hildesheim, Passau, Regensburg, Speyer, Straßburg,
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