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Verwendung geschnitzter Stäbe an den fixen konstruktiven Teilen des Möbel-
gerüstes, wodurch ein zierliches Schmuckmotiv dem ruhigen Typus angepaßt
ist. Besonders dort, wo mattes Material zur Anwendung gelangt, wie in dem
graugrünen Speisezimmer von Jonasch in gebeiztem Eichenholz oder in
jenem von A. Siegl (Znaim) in geräucherter Eiche, nach Entwurf von
Professor Emmel, ist die Anwendung eines plastischen Schmuckes oder
gedrehter Formen begründet; durch Beschränkung dieses Schmuckmotivs auf
die zu betonenden, tragenden Konstruktionsteile wird ein guter Gegensatz
erzielt, die Flächen-
wirkung des ebe-
I I I I I I I I
V l nen,durch denReiz
des Materials und
des Gefüges allein
wirkendenFüllungs-
- - - - - - - - und Rahmenwer-
kes, das an Türen
und Wänden der
Möbel auftritt, ge-
hoben. So wird
überall versucht,
aus dem Aufbau
des Möbels seinen
Schmuck zu ent-
wickeln und durch
Ausnutzung der
Reize des Mate-
rials den farbigen
Eindruck zu be-
stimmen.
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Aus einer Verandagarnitur, Weißlack, entworfen vom Architekten M. Karnrnerer, _ ,
ausgeführt von Gebrüder Tbonet Elner Weltge-
henden Vereinfa-
chung der Formen ist besonders das Schlafzimmer günstig, bei dem auch
die Wahl des Stoffes für Decken und Wandbespannung eine wichtige Rolle
spielt. A. Tscheppen (Senftenberg) bereichert nach dem Entwurf von
Professor Meßner die ruhige, helle Fläche nur durch eingelegtes Linien-
ornament.
Wie auch die maschinelle Herstellung gewisser Bestandteile gut benutzt
werden kann, zeigt die Anwendung gekehlter Leisten als einfaches Schmuck-
motiv in dem von Kernstock 8: Vrba nach einem Entwurf von Hans Bolek
ausgeführten Schlafzimmer. Diese Raumgestaltung gibt die knappe Aus-
nutzung eines kleinen Raumes durch Verwendung einer Wandnische für die
Aufstellung des großen Doppelbettes. Hier ist auch die Beleuchtung sehr
hübsch aus der Raumdisposition abgeleitet. In dem- Gegensatz lichter Eck-
leisten aus Birn- und Ahomholz zu einem roten Amboinmaser der ungeteilten