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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 1)

 
 
 
 
 
 
handelte sich damals um die Ausschmük- 
kung geschnittener, in Schwarzenbergi- 
schen Hütten für die großen Absatzgebiete 
Spanien, Holland und Indien erzeugter 
Gläser. Ein dem Oberhauptmann Leb be- 
freundeter Jesuit in Rotterdam, welcher die 
Absatzländer bereist hatte und die Wünsche 
und den Geschmack der Abnehmer daher 
aus eigener Erfahrung kannte, empfahl 
den Glasschneidern die Darstellung der 
Eucharistie, der unbefleckten Empfäng- 
nis, die Figuren der Apostel, Evangelisten 
und Kirchenväter, die Personifikationen 
derKardinaltugenden, unter den profanen 
Motiven die Elemente, die Jahreszeiten, 
weiters als beliebte Darstellungen Blumen 
und Früchte, Jagdszenen und Fischfang 
und schließlich einzelne Tiere. Wir sehen 
bei Betrachtung der Gravierungen auf den 
Biedermeiergläsern, daß hier alles so ziem- 
lich beim alten geblieben ist. Alle vorer- 
wähntenDarstellungen kehren wieder. Reli- 
giöse Sujets und die Figuren der Heiligen 
sind häufig; unter ersteren dominieren die 
Verkündigung Mariens, die heilige Familie, 
die wunderbare Weinvermehrung und das 
Letzte Abendmahl, unter den Heiligen 
nimmt der Patron Böhmens, Johann von 
Nepomuk, die erste Stelle ein. Die Überfang- 
farbe bei diesen Gläsern ist nahezu aus- 
schließlich das Rubinrot. Das größte Kon- 
tingentstellen diejagdgläser. Sie waren nicht 
nur wegen der hier mit Vorliebe gewählten 
opalgelben Überfangfarbe die kostbarsten, 
sondern wurden auch in den größten Dimen- 
sionen hergestellt (Abb. 28). Die tüchtigsten 
Glasschneider haben sich diesem Thema 
zugewendet. Mit welch geschickter Be- 
herrschung der Technik - man kann sagen 
mit welchem Raffinement- diese Klein- 
Abb-n- Gwßerßwkßlvßkaljvirdßr Ansicht künstler arbeiteten, ersehen wir an einem 
w" G'äfe"b"g' jfjßfjfj, Üb"'a"g' Hab" Jagdglas mit Darstellung einer Entenjagd 
(Abb. 29, Sammlung E. K. vonWellenheim). 
Zwei Jäger jagen mit Hunden in einem Nachen. Die Figuren und das Land-
	        
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