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Unbefangenheit überall fühlbar, die mit mannigfaltigen Formen spielt. ohne
jemals die Wohnlichkeit und Ländlichkeit außer acht zu lassen, und so
Übergänge und Nutzanwendungen schafft, damit alles gut an seinem
Platze wirkt.
Daß dieses Schlößchen, seitdem es geschaffen wurde, oftmals benutzt
und bewohnt war, ist ein guter Beweis dafür, daß es nicht nur heiter anzu-
sehen, sondern daß darin auch angenehm zu leben ist.
AMERIKANISCHE KUNSTAUSSTELLUNGEN
DER SAISON 1909-1910 50' VON CLARA RUGE-
NEWYORK 5th
EIT einigen Jahren dehnt sich die amerikanische
Kunstsaison immer mehr aus. Früher war sie
mit der Ausstellung der Academy of Design in
Newyork, die im April zu Ende ging, vorüber.
Nun aber reicht die Saison bis in den Hoch-
sommer hinein. Noch im August wird den
Künstlern durch Ausstellungen Gelegenheit ge-
geben, ihre Werke zu zeigen. Deshalb ist auch
jetzt erst ein abschließendes Urteil über die
vergangene Saison möglich. Sie hat nicht nur
viel, sondern auch wirklich Gutes gebracht.
Allerdings, die „ganz großen Werke" suchte man vergebens. Wir warten
auch noch immer vergebens auf das große Ausstellungsgebäude, das für
Newyork schon längst geplant ist. Bis jetzt konnten weder genug Mittel
noch der rechte Platz hierfür gefunden werden. Schon aus Mangel an
geeigneten Räumen ist eine Zersplitterung des Ausstellungswesens un-
vermeidlich.
Da bis jetzt in den offiziellen Ausstellungen fast nur die Akademiker und
die erprobten Talente beachtet wurden, haben sich auch außerhalb des Fine
Arts-Gebäudes viele Kunstzentren gebildet. Sie bringen manches Wertvolle
und geben besonders von der neueren amerikanischen Kunst und vom
Kunstgewerbe ein charakteristisches Bild. Vor allem sind es die Ausstel-
lungen in den Kunstsalons von Macbeth und Montross, wo bedeutende ame-
rikanische Maler in Spezialausstellungen zur Geltung kommen.
Montross stellt namentlich die Bilder der „nichtkonventionellen"
Künstler aus, die bereits anerkannt sind. Macbeth dagegen unterstützt gern
die Talente, die noch um Anerkennung ringen müssen.
Während die meisten der hiesigen Kunsthändler aus kommerziellen
Gründen die importierten Gemälde vorziehen und deshalb den amerika-
nischen Künstlern wenig helfen, machen Macbeth und Montross eine rühm-
liche Ausnahme.