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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 1)

Elle Briggs-Baumfeld, Lesezimmer im Newyoxker Press Club 
Newyork überblickt. In einem der Säle des Fine Arts-Gebäudes wurde auch 
eine Spezialausstellung vonArbeiten desverstorbenen deutsch-amerikanischen 
Bildhauers H. Linder veranstaltet. Der sehr talentierte Künstler, der vergeb- 
lich um Anerkennung gerungen hatte, war im letzten Jahr im besten Mannes- 
alter dem aufreibenden Existenzkampf erlegen. Er war einer der ersten, die 
hier die künstlerische Skulptur in das Kunstgewerbe eingeführt haben. Man 
huldigt aber namentlich in der Bildhauerei dem Konventionalismus und hat 
für Individualität noch wenig Verständnis. Kein Wunder, daß für Linders 
eigentümlichen Stil, der mit einem kräftigen Anklang an die Gotik moderne 
Gestaltung vereint, kein rechtes Interesse vorhanden war. Besonders gut 
gelangen ihm_ Frauen- und Kindergestalten. Für seine kunstgewerblichen 
Arbeiten war auch die Farbe wichtig. Das zeigt sich bei seinen Kandelabem, 
Gartensitzen und vielem anderem. Linder hat auch in der monumentalen 
Skulptur Vorzügliches geleistet. Die Ausstellung brachte 75 Werke sowie 
eine größere Anzahl von Photographien, die mit den ausgestellten Arbeiten 
zeigten, was wir an Linder verloren haben. Viele seiner ideenreichen Skizzen 
sind nie ausgeführt worden. Andere hat er vernichtet, um Material für neue 
Entwürfe zu gewinnen, von denen er hoffte, daß sie zu Aufträgen führen 
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