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Illustrator einen bedeutenden Namen hatte. Er war ein geborener Amerikaner,
hatte aber seine künstlerische Ausbildung in München und Paris erhalten. Als
Loeb im letzten Frühjahr starb, war er noch im besten Mannesalter.
Von den Ausstellungen in Knoedlers Galerie war die der Miniaturmaler
die interessanteste. Diese Kunstgattung erfreut sich hier steigender Beliebt-
heit. Man tindet Bilder, die eine beinahe kühne Technik aufweisen und dabei
doch alle Reize der Miniatur beibehalten. Vor allem entwickelt der Präsident
der Gesellschaft der Miniaturmaler, William J. Baer, hierin eine staunens-
werte Fertigkeit. Unter seinen Nacheiferern finden wir Maria J. Shearn,
W.]. Whittemore, Martha S. Baker und Helen W. Durkee. Ferner gab es bei
KnoedlerAusstellungen des vorzüglichen MarinemalersW.T. Richards und des
Porträtmalers J. R. Wiles. Letzterer ist in der hiesigen Gesellschaft sehr
bekannt und erhält namentlich von eleganten, reichen Damen viele Aufträge.
Aber auch der Name
einer jungen Künst-
lerin, die zum ersten-
mal bei Knoedler
ausstellteund kein un-
bedeutendes Talent
verriet,sollnichtver-
schwiegen werden.
Es ist Catherine R.
Bartoo, die in Ame-
rika studiert hat und
nebst sicherer Tech-
nik ein geübtes Auge
Helen Keeling Mills, Gehänge, Gold mit Edelsteinen das Charakterir
stischebesitzLAußer
Porträten malt sie Genre- undLandschaftsbilder. Eine andere junge Künstlerin,
die die Aufmerksamkeit auf sich lenkte, ist Susan Ricker Knox. Sie malt mit
Vorliebe weibliche Figuren und Kinder, die sie mit viel Anmut auszustatten
weiß, ohne ins Süßliche zu verfallen. Fräulein Knox hat als Silhouetten-
schneiderin begonnen und sich auf diesem Wege das Geld zum Studieren
verdient.
Im National Arts Club-Gebäude waren die Ausstellungen des Kunst-
gewerbes. In der Mitte des Winters wurde wie gewöhnlich die Jahres-
ausstellung abgehalten. Ständige Ausstellungen sind in den oberen Räumen
des Hauses, die von der National Society ofCraftsmen in Beschlag genommen
sind. Während der ganzen Saison sah man hier einzelne komplett einge-
richtete Zimmer, namentlich solche im Kolonialstil.
In den Räumen des Arts Club ist auch eine Ausstellung der „Haus-
haltungskünste" abgehalten worden. Man ist hier nämlich seit einiger Zeit
bestrebt, in den Volksschulen die Sorge für das Heim mehr zu fördern als
bisher, und da man dabei auch die Verschönerung des Heims im Auge behält,