Nicht nur der gesamte Motiven-
schatz, den Frankreich und Italien
angehäuft hatten, wird hierher
übernommen, es treten auch neue
bodenständige Elemente hinzu:
Ansichten der Stadt undihrer Um-
gebung, ein spezifisches Wiener
Genrebild und - besonders für
die Neujahrskarte-Anspielungen
auf die Zeitgeschichte mit loyaler
und patriotischer Tendenz.
I.
Beginnen wir unsere Rund-
schau mit den einfachsten Karten.
Die wahrscheinlich älteste von
diesen,v0n einemjohann Christian
von Peche, der sich für 177i als
Obersteueramtsdirektor und Gu-
bemialrat nachweisen läßt, zeigt
bloß Namen und Titel auf dunklem
Felde: der Name ist weiß in
.
) ..
jftlllfWl f '
Schwarz, der Titel auf der Mittellinie Antiqua in Schwarz (Abb. i). Ein Hof-
gärtner Mayer, den der Hof- und Staatsschematismus für 1801 verzeichnet,
benutzte eine Karte mit Tapetenmuster in Kupferstich, darauf ein weißes
Mittelfeld mit dem handschriftlichen? Namen; dasselbe Genre, doch mit einer
_
gäcfzzzxzrt-
gälxrdtw xrßgrna
ü
originellen Varia-
tion - das weiße
wenige Mitteilungen über
solche und aus solchen vor.
Auf der Stuttgarter Ausstel-
lung von rgoy waren unter
anderen zwei von Schadow
entworfene Karten aus dem
Berliner Kunstgewerbemu-
seurn zu sehen (abgebildet
in der Beilage zu dern oben
zitierten Aufsatz von Pa-
zaurekim „Archiv für Buch-
gewerbe"). Eineandere "für
die deutsche Rokokoorna-
mentik überaus bezeich-
nende Karte" von j. E.
Nilson in Augsburg besitzt
die Sammlung des Barons
Carlshausen in Stuttgart
(Abbildung ebenda).
1 Daß der Gebrauch,
den Namen handschriftlich
auf die Besuchskarten ein-