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anbringen lassen. Ich erkenne also in den Werken zu Ober-Thalheim und
Maria-Saal die unmittelbaren Vorläufer der Arbeiten an dem Speyerer Kaiser-
monument. Nur wenige Jahre vorher als diese Gruppe setze ich das einzige
Werk, das schon früher dem Hans Valkenauer auf Grund stilistischer Über-
einstimmung mit dem Keutschach-Denkmal auf Hohensalzburg zugeteilt
wurde, das Monument des Propstes Gregor Rainer in der Stiftskirche zu
Berchtesgaden" (Abb. 17). Gregor Rainer wurde I 508 erwählt und starb 1522.
Die Inschrift des Denkmals begnügt sich mit der Angabe der Titel undWürden
des Propstes. Schon daraus
möchte ich schließen, daß
Rainer selbst das Werk in
Auftrag gegeben hat, und
zwar bald nach seiner
Wahl, etwa um 1510. Dafür
wenigstens spricht das sti-
listische Verhältnis der
Skulptur zu dem ihm nächst-
verwandten Werk, dem
Salzburger Keutschach-
Monument. Die stolze, im-
posante Haltung ist beiden
Kirchenfürsten gemein, der
Gewandstil ist in den Mo-
tiven vollkommen gleich,
nur bei dem Gregor Rainer
härter, eckiger und scharf-
kantiger, während Casula
und Alba des Salzburger
Erzbischofs überall in wei-
cheren Übergängen fallen.
Die gleiche Härte des ge-
rade deshalb früher anzu-
setzenden Werkes macht Abb. 19. Wappen des Propstes Gregor Rainer in der Stiftskirche zu
sich auch in dem etwas der- Berchtesgaden
ben, aber markigen Kopfe des Propstes geltend; es fehlt durchwegs noch das
Verständnis für die Beziehung von Muskeln und Haut zum Knochengerüst;
die Form des Lebens ruht noch zu sehr im Schema und in derben Äußer-
lichkeiten (Abb. 18). Der packende Ausdruck des späteren Werkes mußte
ihrn dadurch versagt bleiben. An Stelle des ruhigeren Kleeblattbogens des
Keutschach-Monumentes hat der Künstler hier einen feingegliederten Bal-
dachin gewählt, der in seinem reichen Blattgerank gleichfalls altertümlicher
wirkt. Berchtesgaden besitzt noch ein zweites kleineres Werk Valkenauers
in dem Wappenstein Gregor Rainers über der Sakristeitüre der Stifts-
" Die Kunstdenkmale des Königreichs Bayern I, 294:, u. Tafel 283.