heim. Möglicherweise war auch das große Keutschach-Monument in Maria-
Saal ähnlich behandelt und hat erst seine rauhere OberHäche durch die
Aufstellung im Freien erhalten.
Ein älteres Werk Valkenauers als der Grabstein für Marchs von Nuß-
dorff in Laufen ist mir im Salzburger Gebiet nicht bekannt geworden, sodaß
es den Anschein erweckt, als sei der Meister erst um das Jahr 1479 nach
Salzburg gekommen. Damit deckt sich nun folgende Eintragung im Bürger-
buch der Stadt Salzburg: „Verrnerckt das man als burger hat gemacht am
Eritag nach sannd lucastag an. 79 Item Hanns Vackkenauer von Regens-
purg dt. viij rh. gld!" Ich zögere nicht, diesen Hans Vackkenauer mit
unserem Meister zu identifizieren, urn so weniger, als ich glaube, auch eine
untriigliche Spur seiner Tätigkeit in Regensburg gefunden zu haben.
Im nördlichen Seitenschiff der Dorninikanerkirche in Regensburg erhebt
sich ein stattliches Epitaph in Frührenaissance-Architektur (Abb. 28). Zwei
schlanke Pilaster tragen einen einfachen Sturz, den zwei Delphine bekrönen,
als Abschluß und Um-
rahmung für einen in
das Denkmal einbezo-
genen,jedochverloren
gegangenen Toten-
schild.DieArchitektur
umrahmt im oberen
Hauptfeld das Relief
einer thronenden Ma-
donna mit musizieren-
den Engeln, im unte-
ren Teil die Figur ei-
nes Ritters im Todes-
schlaf. Die Inschrift
oberhalb dieser Figur
besagt: „Der Edl vest
lucas lamprechtshav-
ser von salczpurg pur-
tig hat hie in die
peckenknecht zvnfft
gestifft ain tegliche
"' Nach dieser dem Bür-
gerbuch direkt entnommenen
Eintragung ist die irrtümliche
Notiz (Grauen, Ein vergessenes
Kniserdenkmal, a. a. 0. S. 49),
daß Valkenauer bereits im
Jahre 1458, also schon mit etwa
20 jahren, in das Biirgerrecht
der Stadt Salzburg aufgenom- Abb. 27. Von der Grabplatte des Marchs von Nußdorff in der Stiftskirche zu
men worden sei, zu berichtigen. Laufen