Abb. 1.
Statue eines Kaisers irn Museum Carolino-
Augusteum in Salzburg
Der Brief lautet: Erwirdiger
First, rat, ersamen lieben andechtigen.
Als wir vor verschiner zeit mit euch
handlen und ein abred verfassen
lassen, wie und welcher gestalt wir
die begrebnus, so unser vorfaren am
reich Romische kaiser, kunig und
kaiserin in ewern kirchen und stift
Speyr haben, anders zu zieren und
aufzurichten willens sein, darzu ir
uns dann zu helfen bewilligt und zu-
gesagt habt laut der abred deshal-
ben aufgericht, auf solhs haben wir
ein kunstlichen meister den marbel
zu arbeiten, der unserm fursten und
rat erzbischoven Leonharten zu Salz-
burg sein kostlich grab gemacht hat,
zu uns erfordert und uns mit ime
vertragen, also das wir ime fur den
marbel, auch denselben zu rauch-
werken und possiren je fur einen
zenten 1'], guldein reinisch geben
sollen, ime darauf gelt verordent und
anzufahen bevolhen. So dann solher
stein gebrochen und gepossirt ist,
das dann in kurz seinem anzeigen
nah beschehen wirdet, wellen wir
den stein also possirt euh gen Speyr
antworten lassen, alles auf unsern
costen, damit ir alsdann solhe arbeit
weiter ausbereiten lassen mugt, wie
dann solhs die abred vermag. Aber
dieweil nicht alle meister den marbel
zu arbaiten kundig und erfaren sein
sollen, damit dann berürt arbait durch
eines maisters hand ausgearbait und
an die stat ausgemacht wurd, haben
wir fur uns selbs mit bemeltem
maister handlen lassen, was er zu
ganzer ausbereitung der arbeit noh
uber das, so wir ime fur den stein
und possierung desselben zu geben,
wie obsteet, versprochen haben, zu
nemen begert. Vermeint er darvon nicht wol minder dann 800 guldein