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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 3)

die Visierung zu dem 
SpeyererEhrengedächt- 
nis zu liefern, der Hof- 
maler und spätere Hof- 
baumeister Joerg Köl- 
derer inInnsbruckfSein 
Name ist mit den zwei 
stolzestenSchöpfungen, 
die Maximilian zu sei- 
nem und seines Hau- 
ses Ruhm erstehen ließ, 
fest verknüpft, mit der 
Ehrenpforte und dem 
Innsbrucker Grabmal. 
Auf der Ehrenpforte 
prangt sein Wappen 
zwischen dem des hi- 
storischen Beraters Ma- 
ximilians, johannes Sta- 
bius, und dem ihres 
künstlerischen Schöp- 
fers, Albrecht Dürer, 
als ein deutlicher und 
ehrenvoller Beweis für 
seinen Anteil an dem 
Abb. 43. Vom Grnbmonument des Propstes Wolfgang Lenberger in der Werke" dessen Art wir 
Stiftskirche zu Berchtesgaden freilich mehr vermuten 
als sicher bestimmen 
können. Wahrscheinlich hat er nach den Leitlinien des Stabius dem Ent- 
wurf die grundlegende malerisch-architektonische Komposition, wenigstens 
im allgemeinen, gegeben, und Dürer dann die künstlerische Durchbildung 
überlassen. Bedeutender war jedenfalls seine Beteiligung an dem kaiser- 
lichen Grabmal; nicht nur, daß er viele Jahre hindurch seinen Rat dem 
Unternehmen lieh und es selbst leitete, sondern wir sehen ihn auch direkt 
tätig für dasselbe, indem er Gilg Sesselschreibers Zeichnungen umar- 
beitete, und „der kleinen pildl visierungen" das heißt die Entwürfe zu den 
trefflichen, trotz ihrer geringen Größe vielfach monumental wirkenden 
Statuetten in der silbernen Kapelle zu Innsbruck fertigte. Gerade seine 
bildnerische Veranlagung, die aus seiner Mitarbeit am Innsbrucker Kaiser- 
grabmal spricht, in Verbindung mit seiner Berufstätigkeit als Architekt und 
Maler lassen die Vermutung, daß der ihm besonders gnädig gesinnte 
' Vergl. über ihn R. von Schönherr, Geschichte des Grabmals Kaiser Maximilians etc. im Jahrbuch der 
kunsthistorischen Sammlungen des Allerhöchsten Kaiserhauses, Bd. XI (1890), Seite 193, und C. Fischnnler, 
Joerg Kölderer und die Ehrenpfone Kaiser Maximilians in der Zeitschrift des Ferdinandeums, III. Folge, 
Heft 45 (1902), Seite 308.
	        
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