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Gisela und Berta aus diesem Hau-
se; dann den Staufer Philipp von
Schwaben, Rudolf von Habsburg,
Adolf von Nassau und Albrecht
von Österreich, und schließlich die
Gemahlin Barbarossas, Beatrix,
und ihre Tochter Agnes. In der
einen Figur glaubt man die cha-
rakteristischen Züge Rudolfs von
Habsburg zu erkennen. Ob sich
aber die übrigen Statuen mit den
anderen Fürsten sicher identifi-
zieren lassen, erscheint mir sehr
fraglich; es überwiegt bei ihnen
zu sehr der Charakter des Ideal-
porträts.
Für die stilvergleichende Un-
tersuchung scheiden die neuent-
deckten Figuren, beziehungsweise
Fragmente, zum Teil infolge ihrer
primitiven Bearbeitung, zum Teil
wegen der starken Verwitterung
aus. Ich beschränke mich deshalb
auf die sechs Statuen, die schon
seit geraumer Zeit im Salzburger
Museum aufgestellt sind und von
denen man früher annahm, daß sie
zu jenen acht Figuren gehörten,
die Kardinal - Erzbischof Burg-
hardt II. von Weißbriach in den
Jahren 1454 bis 1461 zum Schmuck
des Prachtportals am „ParadeyEW
des alten Domes hatte meißeln
lassenfk Die I-Iöhe der Figuren
schwankt zwischen r35 und r5o
Meter. Sie sind mit dem zuge-
hörigen Säulenteil aus einem Block
gemeißelt. Zwei der Kaiserl-iguren,
jene, die noch Zepter und Reichs-
apfel tragen, sind nur gerauh-
werkt, die eine aber etwas sorg-
fältiger als die andere. Die vier
Abb. 6.
Statue einer Fürstin im Museum Carolino-
Augusteum in Salzburg
i: A. von Schallhammer, Beschreibung der erzbischöflichen Domkirche zu Salzburg, x85g, Seite 4; Zillner,
Geschichte der Stadt Salzburg, I (1885), Seite 2x8.