Viereck, das ein Oktogon einschließt. Oblonge Formen sind an jedem Ende
angebracht. Das Oktogon enthält Sterne in Moosgrün und ein Medaillen,
das aus acht kleinen blauen Kreisen besteht. Die Ecken füllen kleine
Quadrate mit Palmetten aus. In den oblongen Flächen sind parallele Reihen
von Bäumen und Büschen angebracht. Die Borte besteht aus oblongen
und runden Kartuschen in Stahlblau, Moosgrün, Gelb und Kirschrot. Der
Teppich soll aus dem Jahre 1500 stammen.
Ein anderer syrischer Teppich, der ungefähr ein Jahrhundert jünger
sein dürfte, rührt aus der Clarkschen Sammlung her; er ist von runder
Form.
Aus der Williams-Sammlung sind auch mehrere der frühesten persischen
Teppiche ausgestellt. Einer davon soll schon um das Jahr 1350 gewoben
worden sein. Er zeigt Palmetten, in archaischer Weise entworfen. Dieser
Teppich ist einem Fragment im Berliner Kaiser Friedrich-Museum sehr
ähnlich.
Ein anderer persischer Teppich der Williams-Sammlung, der früher im
Besitze von J. Böhler in München war, soll schon vom Jahre 1400 datieren.
Wie aber Dr. F. Sarre in einem Berichte der königlichen Museen, Berlin
1909, mitteilt, ist er zu Anfang des XVI. Jahrhunderts verfertigt worden. Der
Teppich, der auf dunkelrotem Grund blühende Bäume, Zypressen und
Palmetten sowie eine reiche Blumenbordüre auf blauem Grund aufweist,
ist in Martins Werk (Fig. 84) abgebildet.
Ein sehr interessanter Teppich, den das Metropolitan Museum aus der
Yerkes-Sammlung erworben hat, zeigt große abgerundete Oktogone, in
denen auf blauem Grund ein Kampf zwischen einem Drachen und einem
Phönix dargestellt ist. '
Diese Oktogone sind von kleinen, wappenartigen Medaillons in Rot
und Blau umgeben, die mit chinesischen Enten und Arabesken geschmückt
sind. Andere Medaillons, die wieder die Wappenschilder verbinden, haben
auf blauem Grund laufende Löwen.
Die Grundfarbe des Teppichs ist weiß. Außer dem Hauptschmuck, den
Medaillons und Wappenschildern ziehen sich noch Wolkenbänder und
Blumengewinde über den Grund.
In der breiten Bordüre mit rotem Grunde wiederholen sich die ver-
schiedenen Motive. Der Teppich ist aus Wolle; er ist über sechzehn Fuß
lang und über elf Fuß breit.
Diesem ziemlich gleich ist ein Teppich im Museum von Lyon; auch die
Gräfin Clam-Gallas in Wien besitzt einen Teppich, der ähnlich in der
Zeichnung ist.
Zur Yerkes-Sammlung gehörte auch ein schöner Teppich, den das
Metropolitan Museum erwarb. Er kommt aus der Ardebil-Moschee und
zeigt nordpersische Weberei. Er dürfte um das Jahr 1530 gemacht worden
sein. Seine Verzierung bringt auf dunkelrotem Grund einen Löwen und
einen Schakal, die einen chinesischen Hirsch anfallen. Den weiteren