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Grauen Ordens, den Zisterziensern zu
Langheim im Bistum Bamberg, über-
geben. Bischof Manegold von Passau
bestätigte Theoderich, dem ersten Vor-
steher des Klosters, im Jahre 120g alle
Rechte und Freiheiten einer Zisterzienser-
kolonie. Das Leben in diesem Urwalde,
namentlich zur Winterszeit, war aber so
mühselig und entbehrungsreich, daß die Ab-
tei Langheim bereits 1218 auf alle Rechte,
die sie auf Maria Slage besaß, freiwillig und
gerne verzichtete und froh war, als sie ihre
Brüder wieder daheim hatte. Theoderich und
noch ein Mitglied des Klosters mußten den
Versuch einer Besiedlung der Falkenstein-
schen Stiftung leider mit ihrem Leben büßen.
Nun wandte sich Calhochus über An-
Abhö- Rveuliems lmrlnßßsischßs Chßr- raten seiner Verwandten und Freunde an
h"""süf' Rdchmimg die Weißen Brüder oder Prämonstratenser,
worauf vom Margaretenstifte zu Osterhofen in Bayern die Neubesiedlung
noch im selben Jahre erfolgte. Das alte, aus Holz aufgebaute Klösterchen,
vielleicht an der Stelle des heutigen Ödenkirchen gestanden, wurde abge-
brochen und in der Nähe ein neues, größeres Gebäude aufgeführt, sowie die
Einkünfte und der Grundbesitz vermehrt, um einer abermaligen Flucht der
Ordensleute vorzubeugen. Maria Slage wurde vom Ordenskapitel zu Pre-
montre zu einer Propstei erhoben und bekam in Orthold, der als Prior die
Brüder von Osterhofen nach Maria Slage geführt hatte, seinen ersten Propst,
der dem Kloster von 1218-1242 vorstand. Die Stiftung erhielt vom Papste
I-Ionorius III. am 2. April 1221 ihre Bestätigung.
Der Stifter Calhochus von Falkenstein starb am 30. September 1238,
seine Frau Elisabeth bereits am 30. Juli 1225; beide fanden in der Kloster-
kirche ihre Grabstätte. '
Als Wappen der Propstei hatte man im Bezuge auf den Namen der
Stiftung zwei gekreuzte Holzschlägel": angenommen; wann dies geschah,
läßt sich nicht genau bestimmen, man müßte zu diesem Zweck die Siegel
des Stiftes nach rückwärts genau verfolgen können, was aber leider derzeit
nicht möglich ist.
Das Wappenbild des ersten Stifters ist ein redendes, ein flugbereiter
Falke auf Steinen sitzend," siehe das Siegel „Calhohus de Valchestein" aus
" Im Wappenplakate des jetzigen Abtes von Schlägl, Norbert Schachinger, ausgestellt am 29. April 1887,
erscheinen in dem Abteiwappen seltsamerweise an Stelle der die Tinkturen wechselnden, derben Holzschlägel
zwei braungefärbte Hämrnerchen mit zierlich gedrechselten Stielen, eine bedauerliche „Besserung" des alten,
einfachen, aber charakteristischen Wappenbildes.
"i In späterer Zeit erscheint im Schilde der Falkensteine die Formation des Wappenbildes, wie solche die
Abbildung 7 aufweist. Der gekrönte Helm mit blau-silbemer Decke trägt als Kleinod die Schildfigur, die drei
Steine mit dem Hugbereiten Falken.