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Der Bruder des Grafen Sighard von Burghausen und Schala war
Friedrich I., Graf von Peilstein. Auf diesen Zweig des Geschlechtes ging nun
die Schirmvogtei über Michaelbeurn erblich über und verblieb in dessen
Besitz bis zu seinem Erlöschen im Jahre 1208. Durch Ita 11., eine En-
kelin von Ita I. (sie war eine Tochter Gebhard I., eines Sohnes Sighard I.,
und eine Schwester Gebhard II. von Burghausen und Schalla), die sich
mit Liutold II., Grafen von Plain vermählt hatte, fiel nun erbmäßig die
Schirrnvogtei des Klosters an deren Sohn Liutold III., Grafen von Plain und
Hardegg.
Die falsche Auslegung einer Urkunde, durch die im Jahre 1212 die
Gräfin Ita II. als Gräfin von Burghausen, aber nicht als Gräfin von Plain
die Kirche und Pfarre Obersulz dem Stifte Michaelbeurn einverleibte, brachte
in die Geschichte dieses Stiftes einige Verwirrung. Man hielt den Patriarchen
Sighard von Aquileja für einen Grafen von Plain und zog daraus selbst-
verständlich falsche Schlüsse. Dieses Geschlecht hatte, wie wir gesehen
haben, mit der Klostergründung gar nichts zu tun, ebenso wenig wie mit
jener vom Stifte Reichersberg, die ihm ebenfalls zugeschrieben worden war.
Die Grafen von Plain hatten dem Kloster nie etwas zugewendet, wohl aber
die von Burghausen und Schala. Als die Grafen von Plain die Schirmvogtei
über Michaelbeurn erhalten hatten, überließen sie die Führung der Geschäfte
an Untervögte, was für das Stift von sehr üblen Folgen war.
Durch die Heirat Hedwigs, der Schwester Liutolds V. von Plain und
Hardegg, mit Heinrich Grafen von Schaunberg fiel die Schirmvogtei erblich
an deren Sohn Bernhard von Schaunberg, an ein Geschlecht, das sich dem
Stifte gegenüber nichts weniger als wohlgesinnt erwies. Die Grafen von
Schaunberg hatten alle Urkunden des Stiftes, angeblich um dieselben sicher
aufzubewahren, nach und nach an sich genommen und gaben dieselben
nicht mehr heraus, so daß das Stift keine rechtskräftigen Hilfsmittel in
Händen hatte und seinen sogenannten Schirmvögten vollständig wehrlos
gegenüberstand. Im Jahre x53o verkaufte end-
lich Georg Graf zu Schaunberg die Schirm-
vogtei über das Benediktinerstift Michael-
beurn an den Salzburger Erzbischof Matthäus
Lang von Wellenburg um 1700 Gulden rhei-
nisch.
Um diese Zeit befand sich das Stift in
sehr schlechten Verhältnissen; erst um die
Mitte des XVII. Jahrhunderts fing es sich lang-
sam zu erholen an, dank der vorzüglichen
Wirtschaft seines damaligen Abtes Michael
Trometer (1637-1676).
Das Recht, die Pontilikalien zu gebrau-
chen, erhielte? von Michael?eurn Abb. 20. Wappen des Abtes von Michael-
unterdemzweiundzwanzigstenAbte,UlnchII. 1mm, Nikolaus m Ach, (gßq3_.181ß)
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