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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 5)

in seiner robusten Art fort, Geiler seine Marktbilder, Larwin beobachtet das Treiben an 
der Grenze Wiens, und in dieselbe Umgebung und winterliche Jahreszeit versetzt Poosch 
die Wanderschaft seiner zierlichen „heiligen drei Könige". Das Rüstzeug zu einem tüch- 
tigen Figurenmaler besitzt auch Guido Arnot, und neben vielen längstbewährten, wie Emil 
Haller Glashumpen mit Gold- 
dekor, XVI. Jahrhundert (Öster- 
reichisches Museum) 
Strecker, ist als frisches, junges Talent hier Hans Maßmann 
zu verzeichnen. Zu einer Genreszene „Chaconne" hatjohn Qu. 
Adams das Doppelporträt seines Töchterchens und eines zum 
Tanz aufspielenden Kollegen gemacht, voll koloristischer 
Verve, die alle jüngeren Porträtmaler, wie Scharf, W. V. 
Krausz und andere mehr, zu denen sich jetzt Fritz von Radler 
gesellt hat, auszeichnet, während Windhager viel ruhiger aus- 
gleichend, doch dabei apart zu Werke geht. Unter den Ver- 
tretern der früheren Generationen, denen Angeli, Pochwalski, 
Temple und Laszlo angehören, ragt heuer Viktor Stauffer her- 
vor. Am wenigsten von dem hier oft geschilderten Gesamt- 
eindruck weicht ab, was die Landschafter zu bieten haben. 
Als ihr Senior erscheint Georg Geyer, der zu den Gründern 
der Genossenschaft gehört, von denen außer ihm nur noch 
Karl Haunold am Leben ist. Die Subtilität, mit der die Land- 
schafter einst jeder geringsten Einzelheit nachgingen, ist noch 
immer durch den greisen Eduard von Lichtenfels vertreten, 
dem, freilich wesentlich freier, August von Schaeffer rüstig zur 
Seite geht. Ihnen stehen jene gegenüber, die eine große deko- 
rative Wirkung anstreben, Oswald Grill etwa, der diesmal im 
„Strom unserer Heimat" weniger als sonst stilistisch beengt 
sich zeigt, und Friedrich Beck. neben denen sich als objektive 
Realisten die Ameseder, Tina Blau, Pontini, Prinz, Darnaut 
und Lor'enz geltend machen, mit einem merklichen Einschlag 
von Stimmung Suppantschitsch, Baschny und Damianos; 
unübertroffen in seiner lyrischen Schlichtheit bleibt Ferdinand 
Brunner. Im graphischen Kabinett geben die Radierungen von 
Luigi Kasimir und Tomislav Krizman den Ausschlag, in wohl- 
verstandener Großzügigkeit, wo sie eben die Technik er- 
laubt, deren sich auch die Damen Tanna Hoernes und Emma 
Hrnczyrcz sehr gut zu bedienen wissen. Rötelzeichnungen 
von David Kohn, farbige Holzschnitte von Rudolf Hanke, 
Karikaturen der als Humoristin anerkannten Berta Czegka, 
die aquarellierten Zeichnungen von Fischer-Köystrand 
begegnen hier einander als bunte Gesellschaft. Die Bild- 
hauer beschränken sich in vielen Fällen auf die immer be- 
liebter werdende Kleinplastik und geben dann ihr Bestes 
in Medaillen und Plaketten; Stephan Schwartz, Arnold 
I-lartig, K. M. Schwerdtner, Ludwig l-lujer behaupten da 
wie immer den ersten Rang; zu ihnen und zu andern 
schön Bestrebten ist heuer Karl Perl gekommen, der die 
kräftig wölbende Modellierung der Renaissance bevorzugt. 
Nicht minder zahlreich als die Reliefplastiken sind die 
Porträtbüsten, unter denen die von A. I. Löwenthal und Franz Zelezny hervorzuheben sind. 
Als einer der ewig jungen Alten ist Otto König zu begrüßen, als eine auf archaisierende 
Vereinfachung gerichtete moderne Begabung Ferdinand Opitz, dem am schönsten eine 
Mädchenbüste gelungen ist. Albert Schloß hat einen männlichen Akt („Perseus") form- 
sicher aus dem Marmor geholt. Friedrich Gomik überrascht durch eine als Gruppe verall-
	        
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