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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 5)

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ist Armin Horovitz, denn er hat in 
dem „Selbstporträw den Gegensatz 
des körperlich im Profil modellierten 
Malers vor der Staiielei und des 
Hächigen Plakathintergrundes voll 
herauszuarbeiten gewußt. Für Franz 
Wacik, der in dem Temperabildchen 
„Spuk im Schloßgarten" seinem 
Humor die Zügel schießen läßt, ist 
die stilisierende Linie das Bestim- 
mende; sein Zyklus „Die Königs- 
kinder" verwendet die Farben nur 
zur Hächigen Füllung der Umrisse, 
ohne daß sie dabei etwas von ihrer 
suggestiven Kraft einbüßten. In eine 
Phantasiewelt fuhrt ja auch Jettmar; 
über ihn wie über einige andere 
Säulen der Sezession wäre nicht viel 
Neues zu sagen, hätte er nicht neue- 
stens außer Gemälden, die seine 
bekannten Vorzüge wiederholen, 
eine im besten Sinne pathetische 
Radierung „Befreiung des Prome- 
theusu geschaffen! an der die land" Porzellandose, außen mit Malereien in Braun, innen mit Schäfer- 
schaftliche Stimmung geradezu my- Szene in bunten Farben (Österreichisches Museum) 
 
thisch ergreifend ist. Bei Jettmar quillt der 
Born der Erfindung schier unerschöpflich, 
und darum könnte ihn Vlastimil l-lofmann 
beneiden, der sich's aber vielleicht bei 
seinem Motiv der polnischen Bauern- 
madonna nur allzu bequem macht, den 
glücklichen Einfall fast mechanisch ab- 
leiernd. Dekorative Probleme koloristischer 
Art sucht Grom-Rottmayr in seiner breiten 
Malweise zu lösen, und ähnlich, doch mit 
einer bei ihm bisher noch nie so ausgepräg- 
ten Delikatesse, geht Wieden in den 
Damenporträten vor. Schmoll von Eisen- 
werth (Stuttgart) unterdrückt alles Laute 
der Farben, bis auf einige durch Blumen 
gegebene Akzente, und erinnert dadurch 
in den Ölgemälden jetzt an seine Algraphien 
und Holzschnitte. Kruis ("Bauer und 
Bäuerin aus dem Sarntal" und „Hafen von 
Pirano"), Roux mit seinen dörhschen 
Bauernbildern, Liebenwein, der ein bib- 
lisches Thema ins Volkstümliche übersetzt 
(„Marias Gang übers Gebirge"), Zdrasila 
in altfränkischer Intimität des Vortrags, 
Porzellandose mit bunten figuralen Malereien (Öster- der Aquarellisr K37] Müller: Lenz: Ver" 
reichisches Museum) blüffend in einer impressionistischen Skizze 

	        
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