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O (AFIOC) TIAVAOC. Die Auflösung ist gesichert, denn man erkennt deutlich in
dem 0 ein A inscriptum, das bei flüchtig gemachten oder bei mißverstanden
kopierten Inschriften zu einem einfachen Punkt herabsinkt oder gelegentlich
ganz fortgelassen wird.
Das Objekt ist in Bulgarien erworben worden und gehört auch dahin
dem Stile nach. Wenn die Unterscheidung von deutschem und italienischem
Zellenschmelz noch einige Schwierigkeiten bietet, so kann man doch ganz
mühelos echt Byzantinisches von byzantinischer Einliußsphäre und beides
von Abendländischem sehr deutlich unterscheiden. Wir bringen hier in den
Figuren II, I2 und I3 drei entsprechende Abbildungen, und man wird leicht
erkennen, daß das Figdorsche Stück zur zweiten Gruppe, der stark byzan-
tinisch beeinflußten, gehört. Es mag dem XI. oder XII. Jahrhundert ange-
hören, in welchem Bulgarien, wie auch in anderen Zeiten, zu Byzanz zwar
politisch feindlich stand, künstlerisch aber mit ihm verbrüdert war.
Figur I1. Zirka dreifache Gr. Detail eines Figur m. Zirka doppelte Gr. Ernail vom
Emails der Staurothzk in Lirnburg a. d. L. Einband des Evangeliars Heinrichs I1.
(Hofbibliothek, München)
Figur I3. Nat. Gr.
Email vom Behälter für
das Uotaevangeliar
(Hofbibliothek, München]