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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 6 und 7)

4h; 
gefesselten Christus 
vor dem Hohenprie- 
ster Kaiphas feststel- 
len. Dieselbe Szene 
kehrt nämlich an einer 
Kassette der bayri- 
schen Schatzkammer 
wieder, die das Zei- 
chen eines Augsbur- 
ger Goldschmiedes 
trägt. Das Zeichen der 
Stadt Augsburg, den 
Pyr, Finden wir auch 
eingeschlagen auf ei- 
  
Abb. 10. Bronzeplakette mit Dar- 
stellung aus Holheins Totentanz 11er Serie Von gegos- 
(Sammlung Alfred Walcher von 
Molthein) 
Abb. u. Bronzeplaketle mit Darstel- 
_ lung aus Holbeins Totentanz (Samm- 
senen rechteckigen lung Alfred Walcher von Molthzin) 
Bronzeplaketten mit 
Szenen aus der Passionsgeschichte, die in frischer, lebendiger Erzählung 
mit hübschem, kulturgeschichtlich anziehendem Beiwerk erscheinen; sie 
stehen schon am Ende der Renaissance. Die Verkündigung und Grablegung, 
die hier abgebildet erscheinen (Abb. 16 und 17), stammen aus dieser reich- 
haltigen Serie, die vierzehn Stück umfaßt. 
AUS DEM WIENER KUNSTLEBEN 50' VON 
KARL M. KUZMANY-WIEN S0- 
UBILÄUM DER KÜNSTLERGENOSSENSCHAFT. An dieser Stelle wurde 
schon durch den Bericht über die Jubiläumsausstellung gesagt, wie man im eigenen 
Hause, dem „Künstlerhausw Wiens schlechthin, sich der vor fünfzig jahren erfolgten 
Gründung erinnert hat. Die Chronik wäre aber unvollständig, würden nicht auch die 
Gedächtnisfeiern verzeichnet, die den Wochen der Arbeit recht eigentlich als frohe Feste 
sich anschlossen. An Auszeichnungen, die nebenher gingen und dabei über den Anlaß 
hinaus wirken, hat es nicht gefehlt; widmete doch der Kaiser, der der Genossenschaft zu ihrem 
Jubiläum die große goldene, mit dem Allerhöchsten Bildnisse und Wahlspruche gezierte 
Medaille verliehen hatte, als Zeichen seiner Huld für Wohlfahrtszwecke die Summe von 
xoo.ooo Kronen und die Stadt Wien, zugleich die große goldene Salvatormedaille der 
Genossenschaft zuerkennend, stiftete einen alljährlich zu verleihenden Geldpreis. Fest- 
gesang und ein poetischer Festgruß eröEnete die am 19. Mai vormittags im Sitzungssaal 
des Abgeordnetenhauses veranstaltete erste Feier, der die Erzherzoge Leopold Salvator 
und Rainer beiwohnten. Auf die offiziellen Ansprachen des Bürgermeisters Dr. Neumayer 
und des Untenichtsministers Grafen Stürglrh, die an der Spitze des Komitees standen, 
sowie des Statthalters Grafen Kielmansegg antwortete Professor Rudolf Ritter von Weyr 
als Vorstand der Genossenschaft; seine groß angelegte Rede begnügte sich nicht mit den 
Worten des Dankes für alle die Beglückwünschungen und Gaben, sondern sie betonte in 
ausführlicher Begründung den Zusammenhang des Gedeihens der Kunst mit den Schick- 
salen des Staates und mit dem Wirken seiner Lenker, was eben in der Epoche des jüngst- 
53'
	        
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