hiermit in nicht getäuschter
Zuversicht eine neue Bahn
beschritten hat. Da „moder-
ne" Paramente bisher miß-
glückt waren, hatte man sich
gemeiniglich mit der Nach-
ahmung des Alten behelfen,
indem man den neuen Pro-
dukten sogar die Altersehr-
würdigkeit antäuschte. Den
Vorschriften hinsichtlich
des Schnittes dieser Para-
mentik und ihrer litur-
gischen Farben war Genüge
getan, aber die Befriedigung,
wie sie von den originalen
Schöpfungen hervorgerufen
wurde, blieb aus. Auf Grund
solcher allgemeinen Erfah-
rungen wurde vorn Stift
Klosterneuburg ein Wett-
bewerb an der Wiener
Kunstgewerbeschule aus-
1'.)
Abb. 14. Relief, in Kupfer getrieben, Marcus Curüus. Werkstätte des
Nürnberger Goldschmiede: Elis: Lenker, um 1590 (Sammlung Alfred
Welcher von Molthein)
geschrieben; zur Annahme gelangte der Entwurf von Anton Hofer, einem Schüler Professors
Koloman Moser, der bei der Ausführung die künstlerische wie die Lehrerin Rothansl die
technische Oberleitung sich angelegen sein ließ. Von der stilistischen Haltung des Werkes
geben unsere Abbildungen einen Begriff, den man sich durch die Andeutung koloristisch
ergänzen möge, daß außer dem hier alles Lineare betonenden unumgänglichen Gold nur zwei
Farben, Weiß und Blau, angewendet werden durften, in Anbetracht der besonderen Feste,
Abb. 15. Bronzeplakette, Christus vor dem Hohenpriester. Augsburg, um 1600 (Sammlung
Alfred Walcber von Molthein)
bei denen
der Ornat
im Gottes-
dienste ge-
tragen wird.
Im rein For-
malen mußte
ebenfalls
bestimmten
Geboten ge-
horcht wer-
den. Doch
nicht minde-
re Sorgfalt
wurde bei
derWahldes
Materials
und bei der
Ausführung
angewendet;
daran haben
sichfolgende
Schülerinnen