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Volltext: Die österreichisch-ungarische Monarchie in Wort und Bild: Böhmen, 1. Abtheilung

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die sich nach Baiern wandten, auch die Hauptmacht der Österreicher dorthin. Dies und der 
Umstand, daß FM. Lobkowitz, der mit 20.000 Mann vor Prag geblieben war, wegen 
völliger Verheerung der Umgebung Prags seine Truppen zumeist in weiterer Entfernung 
östlich von der Stadt ausgestellt hatte, ermnthigte die eingeschlossenen Franzosen in der Nacht 
vom 16. auf den 17. December von Prag gegen Westen auszubrechen, was unter großen 
Verlusten gelang. Freilich wurde auch Eger, wohin sich die Franzosen geworfen, alsbald 
vom General Festetics 
belagert, während Prag 
sich bereits am 26. De 
cember ergeben hatte. 
Unter großem Jubel 
der Bürgerschaft hielten 
die Österreicher ihren 
Einzug in die hartgeprüfte 
Stadt. Bald fiel auch 
Eger. Nun stand kein 
Feind mehr auf böhmi 
schem Boden. Aber ab 
gesehen von den sechs 
Millionen Gulden, die 
Karl Albert gleich nach 
der Huldigung gefordert, 
hatte die französisch - 
böhmische Occupation 
dem Lande und nament 
lich der Hauptstadt Prag 
ganz gewaltige Kosten 
Ferdinand Aindcrmaim Ritter von Schulstein, Blschos von Leitmerch. Verursacht. Beinahe eben 
so groß waren die Summen, ans welche die aus dem Aufenthalt und dem Durchzug der 
preußischen und der sächsischen Truppen, ja auch der österreichischen Heere erwachsenen 
Kosten und Schäden geschätzt wurden. Und noch eine leidige Folge der Rückeroberung 
Böhmens durch die Österreicher trat ein: wie schon früher in Oberösterreich, so wurde auch 
in Böhmen eine Untersuchnngscommission eingesetzt gegen jene, die sich in der Zeit der 
Heimsuchung feige und unpatriotisch oder gar verrätherisch gezeigt hatten. Doch ließ die 
Monarchin die weitestgehende Milde walten; nur eine Person wurde zum Tode verurtheilt 
und auch diese im letzten Moment begnadigt. Im Mai 1743 kam Maria Theresia selbst
	        
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