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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 8 und 9)

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Wendelin Yphofer, gestorben 1524, und seine Frau Elsbet Suiterin, gestorben 
1530. Das Mittelfeld nimmt eine Grablegung Christi ein. Den oberen 
Abschluß der Platte in ihrer ganzen Breite bildet eine Art Fries mit den 
Wappen der Verstorbenen und den knienden Figürchen der zahlreichen 
Familie derselben, der leider stark zugehauen ist, so daß vielfach die Köpfe 
der Votanten in Wegfall kamen. Ohne weiteres erkennt man, daß die beiden 
letztgenannten Platten von der gleichen Hand herrühren. Für diese Zuwei- 
sung genügt ein Vergleich des Vertreibungsengels mit den kleinen Figürchen, 
Abb. 18. Ausschnitt aus dem Stich der Grablegung von Andrea Mantegna (B. z) 
namentlich hinsichtlich des Gewandstils, und des Schnittes der Helmdecke 
am Yphofer-Stein mit dem Blattwerk der Delphine an der Platte des Paul 
Reyff. 
Mehr als der Figurenfries, der sich in ähnlicher Weise mehrfach in 
Süddeutschland um diese Zeit findet, interessiert das Relief der Grablegung. 
Schon die Komposition der Darstellung, vor allem aber die einfache Größe 
und Gemessenheit der vom Rücken gesehenen Gestalt des heiligen Johannes 
lassen auf den ersten Blick erkennen, daß nicht deutsches Empfinden das 
Bild aufgebaut hat, sondern italienischer Geist. Der Bildhauer hat seinem 
Relief den bekannten Stich der Grablegung von Andrea Mantegna (B. 2) zu- 
grunde gelegt und Figur um Figur und Falte um Falte, soweit irgend die 
Übersetzung in den Stein es zuließ, dem graphischen Vorbild nach-
	        
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