selwirkung. In der Glanzzeit der Arts and
Crafts-Bewegung stand die Massenproduk-
tion von Gegenständen, die eigentlich dem
Kunstgewerbe angehören sollten, mit der
Kunst kaum in Beziehung. Die Schulen da-
gegen folgten der neuen Richtung und be-
mühten sich, im Anschluß an die Arts and
Crafts Society, die Stil- und Geschmack-
losigkeit der Ladenware zu bekämpfen. Das
Angebot guter kunstgewerblicher Arbeiten
war da, die Nachfrage blieb nicht aus. Der
Ladenhändler mußte dem Strome folgen;
das Kunsthandwerk machte sich im Schau- Die NalifßnalComvelilißnjsrl-Jeßn Camp-
fenster breit, mit allen Vorzügen und vielen NL kiygffjj,"Sßlfligfjliililliiiii 8mm
Fehlern des modernen Stils. Dann kam die
Reaktion. Die Mode verlangte nach dem Alten oder Scheinalten. Wer nicht
die Mittel hatte, sich Sheraton- oder Chippendale-Möbel, georgisches Silber
und Zinn und aus dem XVIII. Jahrhundert stammende Stiche und Farben-
drucke zu gönnen, begnügte sich mit Imitationen. Die Nachfrage nach
originellen modernen Arbeiten verminderte sich von Jahr zu Jahr. Der
Fabrikant und Mittelsmann begann dem Kunsthandwerker vorzuschreiben,
und in den stets den Bedarf im Auge haltenden Schulen ward der Ausdruck
freier Erfindung mehr und mehr unterdrückt und der Schüler zur Anpassung
und Ummodelung der beliebten historischen Stile ermutigt. Alles dies hat
sich im Laufe etwa der letzten fünfzehn Jahre ereignet. I-Ieute schreiben
die Kunstgewerbeschulen dem Publikum nicht mehr den Geschmack vor,
sondern folgen dem vorherrschenden Geschmack und richten ihr Haupt-
augenmerk auf Zweckmäßigkeit der Entwürfe für die in den betreffenden
Gegenden besonders blühenden Industriezweige und auf solide, präzise Aus-
führung dieser Entwürfe im richtigen Material. Die Schulleitung fühlt sich
gewissermaßen für die Zukunft der ihr anvertrauten Schüler verantwortlich.
Was da gelehrt wird, soll den Schüler befähigen, von der Schule direkt in
ein kunstgewerbliches Atelier einzutre-
ten und sich dort nützlich zu erweisen.
Ist in der betreffenden Stadt eine be-
deutende Schußwaffenfabrik, so wird
ihm die Aufgabe gestellt, Ornamente
für Gewehrbeschläge zu entwerfen und
in Stahl zu gravieren. Selbst Schuhe
und Hochzeitskuchen werden in das
Gebiet des Kunsthandwerkes gezogen,
wenn sie dem Zögling der Kunstschulen
unter dem Regime des Unterrichtsmini-
Die National Comperition 1gxx.FrancisL.Ternple, _ _ _ __ .
Birmingham, Silberschale steriums eine lukrative Beschaftigung