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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 10)

Holzschnitzerei, aber auch in minderem Maße bei 
der Töpferei, Textilkunst und so weiter macht sich 
das Streben nach einer mehr naturalistischen Auf- 
fassung des Ornarnentes bemerkbar. Die Silber- 
schale mit Kupfer- und Goldfischen in Relief des 
F. L. Temple (Birmingham) ist zum Beispiel ganz 
im Sinne des japanischen dekorativen Realismus ge- 
halten. Realistisch wieder, im archaischen Sinne ist 
die Niellodekoration an F. S. Harpers (Birmingham) 
Silberschale. Diese Tendenz ist um so mehr be- 
merkenswert, als das strenge Stilisieren von Püanzen- 
und Tierformen einer der Hauptpunkte im Lehrplan 
der englischen Kunsthandwerksschulen ist. Die auf 
der Stilisierung einer blühenden Pfianze beruhen- 
den Zeichnungen der Elsie Brown (Islington) illu- 
strieren eine geschmackvolle Lösung dieser den 
Schülern gestellten Aufgabe. Die meisten Schüler 
begnügen sich jedoch damit, die so erworbene Ge- 
schicklichkeit in der Umsetzung von Natur-formen 
in reine Ornamentik nur zum Entwurf solcher Kunst- 
handwerksobjekte zu verwenden, die vollständig auf 
derDekoration 
der OberHä- 
che, nicht aber 
auf der Form 
beruhen, wie 
etwa Tapeten, 
Wandgehän- 
ge, Friese und 
Kacheln. Wo 
der Schüler 
mit plastischer 
Die National Compelition 191 1. 
Fonn zu rech- Frank Longbotlom, Bradford. 
nen hat, Zieht Endstück eines Schrniedeisen- 
er meist vor, gmers 
sich entweder völlig auf die Form zu 
verlassen oder die angewandte Deko- 
ration in mehr oder weniger reali- 
stischem Sinne zu gestalten. Von ganz 
speziellem und bedeutendem Interesse 
sind die Metallarbeiten der Zöglinge 
der Dubliner Kunstschule. Die Schwer- 
fälligkeit des Kerzenleuchters der Efiie 
 
Die National Competition 1911. Samuel Newman, __ 
MacclesüelzLMöbelstofi Luke und des Kupfergefaßes der 
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