tekten in der Stadt Mexiko. Pepper hat später
den größten Teil davon der Frau R. de Forest,
der Gemahlin des Sekretärs des Metropolitan-
Museums in Newyork, verkauft. Diese Samm-
lung war im letzten Frühjahr im Newyorker
hispanischen Museum ausgestellt: Nach Schluß
der Ausstellung überließ Frau de Forest einen
Teil ihrer Majoliken dem Newyorker Metro-
politan-Museum, so daß wir hier eine bedeutende
Sammlung mexikanischer Majoliken besitzen,
die die verschiedenen Entwicklungsperioden gut
repräsentiert und deren Bestand noch durch
eine große Sammlung solcher Arbeiten in
Philadelphia ergänzt wird.
Gegen Ende des XVIII. Jahrhunderts hatte
die Töpferei Mexikos ihre Blütezeit erreicht. Mit
Mexikanische Vase mit blauem Dekor
unter chinesischem Einiiuß. um x7oo
dem Beginn des XIX. Jahrhunderts ging aber dieses Kunstgewerbe rasch
zurück, bis endlich der völlige Verfall eintrat. Erst seit einigenjahren begann
man in Mexiko die Bedeutung der alten einheimischen Majoliken zu erkennen
und nun versucht man so viel wie möglich davon noch zu erhalten.
Da in Mexiko die Kunsttöpferei von der Priesterschaft eingeführt wurde,
ist es erklärlich, daß die besten Stücke der früheren Majoliken für Kirchen
und Klöster angefertigt wurden. Sobald aber der Bedarf auf seiten des Klerus
gedeckt war, stand es den Töpfern frei, für das übrige Publikum zu arbeiten.
S0 wurde denn auch eine große Menge von Haushaltungsgegenständen
effektvoll
Henkeltopf mit blauem Dekor aus Puebla,
um 1700
verfertigt. Darunter findet man immer
wieder große zylinderförmige Gefäße
in der Form der italienischen und
spanischen Albarelli, in denen Arznei-
stoffe aufbewahrt wurden. Ähnliche
Gefäße in der Form von Fäßchen und
Urnen dienten als Blumentöpfe, die
man in den Garten, auf den Balkon
oder an die vier Seiten des innem
Hofes stellte. DieWohnungen der Reichen
wurden gewöhnlich außen und innen mit
gezeichneten und bemalten
Kacheln verziert. Auch liebte man Majo-
likapaneele, mit Figuren von Heiligen, mit
Waffen und Inschriften, die in die Zimmer-
wände eingelassen wurden. Ferner sah
man solche Arbeiten in Treppenhäusern
und an den Eingängen zu den Höfen.
Kacheln wurden auch für Gräber und