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Volltext: Monatszeitschrift XIV (1911 / Heft 11)

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wurden, waren nicht ohne Origina- 
lität. Doch war ihre Zeichnung 
vielfach unkünstlerisch. Es wur- 
den namentlich Weihwasser- 
kessel, große Platten, verschieden 
geformte Blumenvasen, Schüsseln, 
Sächelchen für den Putztisch und 
eine Menge anderer Gegenstände 
verfertigt. Noch vor der Mitte des 
XIX. Jahrhunderts aber begann 
der Verfall, man bevorzugte die 
grellen Farben und überlud die 
Arbeiten mit Ornamenten. 
Um diese Zeit, vielleicht auch 
einige Jahre früher, wurde für den 
Grund ein fahles Graublau ge- 
nommen. Diese Farbe war vor _ _ _ _ _ 
allem beiTellern undVasen beliebt. Mudgme  MaJohka' 
Im letzten Viertel des XIX. 
Jahrhunderts verloren die Arbeiten jeden künstlerischen Wert. Bald waren 
sie nur noch kommerzielle Ware, wie sie gegenwärtig in Puebla und Oaxaca 
zu Markte kommt. 
In Puebla gab es bis in die letzte Zeit sechs Fabriken, die gewöhnliche 
zinnemaillierte Töpferwaren als Massenproduktion herstellten. Im allgemeinen 
werden die modernen Topfwaren in Puebla aus einer besonders groben Ton- 
erde verfertigt und mit derben geo- 
metrischen Zeichnungen in den . 
verschiedensten Farben verziert. 
Aber auch Majoliken recht 
zweifelhaften Charakters werden 
angefertigt, bei denen es sich um 
nichts anderes als um Fälschungen 
handelt. Um den Nachfragen nach 
alten Majoliken zu genügen, stel- 
len unternehmende Leute Imita- 
tionen der alten Blau- und Weiß- 
arbeiten des XVIII. Jahrhunderts 
her, die für echt verkauft werden, 
und um sie „ganz echt" zu ma- 
chen, gibt man den Majoliken ein 
rahrnfarbenes Email und stoßt die 
Kanten ab. Auf diese Weise lassen 
sich Käufer, die nicht gerade 
 
 
_ _ u Moderne Nachahmung einer alten mexikanischen Majolika- 
Kenner sind, sehr leicht tauschen. Salami von E. 1.. Vemosa in Puebla
	        
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