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XI. ' 
Organisation und Personalien des Museums. 
In der Organisation des Museums hat sich im Jahre 1868, ausser insoferue man 
die Erodnung der Kunstgewerbeschnle als eine Erweiterung des Museums betrachten will, 
keine Veränderung ergehen. 
Se. kais. Hoheit der durchlauchtigste Herr Erzherzog Rainer als Protector und 
das h. k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht haben der Anstalt unverändert die 
kräftigste Unterstützung angedeihen lassen, wofür die Direction hiermit ihren ergebensten 
Dank auszusprechen sich erlaubt. 
Das Curatorium des Museums hat im Jahre 1868 zwei hochverdiente Mitglieder 
durch den Tod verloren: Se. Excellenz den Herrn Grafen Czernin und den Herrn Bitter 
v. Friedland, we1ch' Letzerem namentlich durch seine werthvollen Beiträge Hi: die 
keramische Sammlung ein dankbares Andenken gesichert ist. An die Stelle dieser Herren 
wurden von Sr. kais. Hoheit der bisherige Correspondent Se. Excell. Herr Johann Graf 
Wratisluw von Mittrowitz und Schönfeld, k. k. Oberstkiichenmeister, und der 
Banquier Herr Nicolaus Dumba zu Curatoren des Museums ernannt. 
Die Herren Curatoren haben insgesarnmt sich bemüht, die Zwecke des Museums 
durch Ueberlsssung werthvaller Gegenstände zur leihweisen Ausstellung, durch Geschenke 
u. s. f. zu befördern und sich dergestalt um die günstigen Erfolge desselben wesentlich 
verdient gemacht. 
Die Reihe der Correspondenten des Museums hat sich im Jahre 1868 ebenfalls in 
einer für die Anstalt sehr hodnungsvollen Weise vermehrt. Se. kais. Hoheit der durchl. 
Herr Erzherzog-Protecter hat folgenden Herren: dem Beichsrathsahgeordnetsn Freiherrn 
v. Kübeck, dem Advooaten Justus Brinkuiann in Hamburg, dem k. k. Rath Albert 
Camesina und dem k. k, Professor der Kunstgeschichte am polytechnischen Institute, 
Dr. Karl v. Liitzow in Wien, dem Bildhauer L. Sussmnnn-Hellhorn in Berlin, 
ferner aus Anlass der Prager Ausstellung den um dieselbe verdienten Mitgliedern des 
dortigen C0n1ite's Herrn Albert v. Lnnna und Herrn Dr. Cornelius v. Schaffner. end- 
lich dem Gutsbesitzer Herrn Otto v. Bauer in Briinn das Ehrenamt als Correspondenten 
des Museums verliehen. 
Auch im Personalstande des Museums sind im vorigen Jahre einige Veränderun 
eingetreten. In der Person des bisherigen Correspondenten und Privatgelehrten, Herrn 
Friedrich Lippinann, wurde für das Museum ein dritter Custos bestellt, und an Stelle 
des mit dem Vertriebe der Reproductienen des Museums betrauten, den Besuchern des 
Museums bestens bekannten Officials Herrn Franz Bliimel, welcher in die k. k. Gabi- 
netskanzlei Sr. Majestät befördert wurde, ist dessen Bruder Herr Andreas Blümel ein- 
getreten. Zn Zeichnern des Museums wurden im Jahre 1868 die Herren Architekten Va- 
leutin Teirich und Rudolf Feldschsrek ernannt. 
Xll. 
Neubau des Museums. 
Ueher die für das Museum im gegenwärtigen Augenblicke wichtigste Angelegen- 
heit, die Frage des Nenbnues, war die Direction bereits im Jahresberichte pro 1867 in 
der glücklichen Lage, weitere Kreise von der a. h. Entschließung vom 30. Juli 1867 in 
Kenntniss setzen zu können, mit welcher Se. Maj. geruht haben, eine vom Curntorium 
erbetene, nächst der Stubenthorbriicke gelegene. einerseits von der Ringstrasse, anderseits 
vom Wiendusse begrenzte Area als Bauplatz iiir das Museum unentgeltlich zu überlassen. 
Der a. b. Entschließung gemäss wird in dem Neubau des Museums, welcher aus Staats- 
mittelu geführt wird, auch die mit demselben in Verbindung stehende Kunstgewerbescbule 
untergebracht werden. 
Mit längeren Schwierigkeiten war die Erwirkung der den: Magistrate zustehenden 
Bestimmung der Baulinie verbunden und zwar aus dem Grunde, weil sich ergeben bat, 
dass unter der ursprünglich in Aussicht genommenen Area der Hauptcanal befindlich ist, 
wodurch die Fundirungsarbeiten erschwert und verdienen woyden wären Die zufvefmgi. 
dung dieses Uebelstsndes beantragte Vorriickung des Risslites des Mnseumlgebäudes gegen 
die Ringstrasse ist vom Gemeinderathe in der Sitzung vom 21. Februar 1868 bewilligt 
worden. Diesem Besehlusse zufolge darf der mittlere Risalit des Museumsgebäudes vnn der 
Flucht des Eisengitters des Stadtparkes in die Breite der Ringstrasse l8 Schuh hinein-
	        
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