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DIE AUSSTELLUNG ÖSTERREICHISCHER
KUNSTGEWERBE IM K. K. OSTERREICHI-
SCHEN MUSEUM St. VON HARTWIG FISCHEL-
WIEN 50
großer Freude und andauerndem Behagen durch-
wandert man die Ausstellung österreichischer
Kunstgewerbe. Mit Freude, weil die Ausbildung
sichtlich schon reiche Früchte trägt, die an einer
Generation heranwachsender Werkleute durch
eine zielbewußte Führer- und Lehrtätigkeit ge-
leistet wurde.
Und mit Behagen, weil die Anordnung des
Gebotenen, die Einfügung in eine Reihe ge-
schlossener Raumschöpfungen so gut gelungen
ist, daß fast alles wie aus
einem Guß erscheint, daß ein gediegener Rahmen,
eine sorgfältig getroffene Auswahl tüchtiger Einzel-
objekte wirksam und einheitlich zusammenschließt.
In dieser Wechselwirkung der „Aufmachung"
und der Qualität des Gebotenen liegt
das Geheimnis jeder guten Ausstellung.
Der Direktor des Museums hat im
Lehrer der Kunstgewerbeschule Ar-
chitekten Witzmann einen Ratgeber
gefunden, der selbstschöpferisch in
mehreren Raumbildungen auch seine
eigene Note zur Geltung brachte. Da-
bei ist es gelungen, eine große Zahl
heimischer ausführender Kräfte im
besten Lichte zu zeigen und auch ganz
neue und glückliche Versuche vorzu-
führen, die einen Fortschritt bedeuten.
Man fühlt überall eine stramme
Führung und ein klares einheitliches
Wollen. Man sieht ein Gelingen und
Vollenden, wo man noch vor kurzem
an der Möglichkeit eines durchgreifen-
den Erfolges zweifeln konnte.
In bezug auf die Hauptsache, den
Inhalt an charakteristischer wertvgllef Ausstellung österreichischer Kunstgewerbe. Stuhl aus
und gediegener Arbeitsleistung, muß ifälziliiwiiiii533213111122.TÄÜZOEÄÜTSZ?
hervorgehoben werden, daß alle Ge- geführt von derPrag-Rudniker Korbfabrikation
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