I-Iirschjagden im Ran-
kenwerk, Vögel im Or-
nament von der größ-
ten Feinheit sind seine
Lieblingsarbeiten. Er
hat eine Folge von
sechs Blatt mit Messer-
und Gabelheften, wel-
che mit Figuren im
Laubwerk verziert
sind, geschaffen und
bei Claes Jansz Viss-
cher erscheinen lassen
(Abb. 90).
Wir haben nun
gesehen, wie auffallend
stark sich die Beteili-
gung niederländischer
Künstler an der For-
menentwicklung des
Bestecks der Spätre-
naissance äußerte. Aus-
Abb. 56. Vielklingenmesser. Taschen-
Abb. 57.
Abb. 58. Taschen-
Silbergriff mit Perlmutter,
deutsch, ausgehendes
XVIII. Jahrhundert. Länge
geöffnet x21 Zentimeter
messer mit sechs
lGingen, Perlmutter-
griff in Gestalt einer
Wanduhr mit Uhr-
werk, engl" um 1800.
Länge 9'5 Zentim.
rnesser. Perlmuner-
schalen mit Stief-
mütterchen in Gold-
email, französisch.
nach xßoo. Länge
g'5 Zentimeter
gegangen ist sie von
dem Goldschmied
Theodor de Bry und
nahezu ein vollesjahr-
hundert hat sie ange-
halten. Wir haben ihr daher auch hier einen breiten Raum widmen müssen.
Frankreich und das westliche Deutschland standen vollständig unter dem
Einfluß dieser Vorlagen.
Hatte sich das deutsche Besteck hinsichtlich einheitlicher Ausbildung
bisher nur auf zwei Geräte, auf Messer und Gabel beschränkt, so tritt mit
dem Beginn des XVII. Jahrhunderts der Löffel hinzu. Durch eine analoge
Ausstattung seines Stiels wird der Löffel ein integrierender Bestandteil des
Bestecks. Die Sitte, das Eßgerät am Gürtel zu tragen, war teils aus eigenem
abgekommen, teils wurde sie aus Anlaß von Mißbräuchen - wie in Italien
- behördlich aufgehoben. Es entstand das Besteck „zum Einschlagen"
(das spätere Reisebesteck}, welches nun in der Tasche getragen werden
konnte. Eigentliche Besteckgarnituren, das heißt ganze Folgen gleich-
geformter und in gleicher Weise ausgestatteter Bestecke gab es wohl schon
im XVII. jahrhundert; allgemeinere Verbreitung fanden sie jedoch erst im
folgenden. Hierzu hat viel das Zurücktreten der Arbeit des Einzelnen vor
der schon mehr fabriksmäßigen Massenerzeugung - wie beispielsweise der
Porzellangriffe, dann der Griffe aus Hom- und Holzschalen durch ganze