den Steinbacher Messerem fortwährend in Streit lagen, von dieser Innung
loszukommen und erreichten tatsächlich im Jahre 1680 durch Johann Max
Reichsgrafen von Lamberg, Herrn der Herrschaft Steyr, diese Trennung,
weil „die Trättenpächer schon vor Jahren, Ja bald von der Zeit an, als Sie
zu der Zunft in Stainbach sindt- hinzurgesöllet worden in Zwitracht und
processen mit einander gstandten und weillen die Trättenpächer sich beraith
endtschlossen, ehe und bevor sie mehr mit gedachter Mösserer Zunft heben
und legen, lieber gahr außer Landts zustehn, welches nit allein unserer Herr-
schaft Steyr und andern Intereßierten Grundtobrigkheiten sondern dem
ganzen Landt und Ihro Kayl. Mayl. selbst zu Nachttheil und schaden ge-
raichte". Aus diesem Artikelbrief lesen wir die große Bedeutung der Tratten-
bacher Messerindustrie für den Handel nach dem Süden und Norden, der
eine solche Rolle spielte, daß
unverhohlen das Interesse des
Kaisers an der Beseitigung der
Zwistigkeiten in der Innung
zum Ausdruck kam. Die Schar-
schach-Meister bildeten also
von 1680 an eine eigene Innung,
wählten selbständig ihre Zech-
und Viermeister und so ent-
stand ein Ausnahmsverhältnis,
wie es die Geschichte der Hand-
werke _ selbst in den gewerb-
Beißigsten Städten - kaum für
einen zweiten Fall kennt, daß
sich nämlich ein und dasselbe
Handwerk in mehrere Innun-
gen gliederte. Neun Jahre nach
dieser Trennung wählen sich
die Scharschacher Klingen-
schmiede neue Werkstattzei-
chen, um ihre Erzeugnisse von
jenen der Steyrer und Stein-
bacher Handwerksgenossen
zu unterscheiden. Die Innungs- ,
tafel aus Blei mit den einge-
schlagenen Meisterzeichen von
1689 istuns erhalten undEigen-
tum des städtischen Museums
in Steyr (Abb. 108). Damals
Abb. a3. Holzlöifel, als smi zählten die Scharschacher Abb-M Hvlllöffvlv als Slißl
die Figur eines Arkebusiers, - - - die Figur eines Transchier-
süddeulsch, um 1550. Länge alle"! 39 Meister" lm-Iahre meisxersßüddeutschmmx5Eo.
15-3 Zentimeter deren noch 29. Hatten am AUS- Länge r5'7 Zentimeter