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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 1)

Abb. 85. Damen- 
messer, Silber- 
grifT mit Gravie- 
rungenimCharak- 
ter der Arbeiten 
des johannTheo- 
dor de Bry, be- 
zeichnet 1576. 
Länge 17'! Zen- 
zimeter 
hundert Murrater behaimisch clingen, und ain- 
hundert Reinischer grübl halb pallot, und halb 
gespizig. Und die Maister sollen die Modl ge- 
ben, und wann Er die stugkh also zumachn 
anheben will, soll er den Viermaistern zu 
Ersten ansagen, die Im zueschauen, dass Er 
Das Original der Handwerksordnung der Klingenschmiede 
zu Steyr, aufgelegt im Jahre 1488, ist 155g beim Brande des 
Zechmeisterhauses in Steyrdorf vernichtet worden. Zum Glück 
war eine Abschrift vorhanden, die es dem Stadtrat ermöglichte, 
den Klingenschmieden eine gleichlautende Handwerksordnung 
im September des Jahres 1559 zu geben. Da auch diese nur 
in einem Exemplar vorhanden ist, veröffentlichen wir hier ihre 
wichtigsten Punkte im Wortlaute: 
„Wir Burgermaister, Richter und Rath der Stat Steir, 
Bekhennen für uns und all unser Nachkhomen, offennlich mit 
dem brief, allen den Er furkhumbt, das für uns In besambletem 
Rath khomen sein die Erbarn Maister gemainlichen, die Klin- 
genschmidt unsere Mitburger hie zu Steir, und gaben uns zu- 
erkhennen, Wie Sy auf Irem Hanndtwerch mergkhlich Männgl 
hetten, Irennthalben zuzeiten undereinannder, auch Zuzeiten 
mit Irem gesinndt, deßhalben Inen not thät, Ordnung zuma- 
chen. Damit Sy neben anndem Ire Hanndtwerch In Stetten 
und märckhten, gleich dem Hanndtwerch halten möchten, und 
hatten uns mit vleiß, das wir Ine und Iren Nachkhomen, die 
hernachgeschribene Ordnung zuerlauben, und zu halten ver- 
gunen wolten. Solches wir auf Ir 
guet fürnemen, und In nachge- 
schribner Maynung gethan haben. 
x. Item amErstemWelcher 
Klingschmidtgesell hie auf dem 
Hann dtwerch der Clingenschmidt 
Maister werden will, derselb soll 
zu voran KhundtschaiTt brinngen, 
das Er Erlich geporn sey und 
das Er seine Lerjar Redlich auf- 
gediennt hab, und von sainem 
Maister Erlich abgeschiden sey. 
Und wann Er hie ain Hauss- 
{rauen nimbt, die nicht aines 
Maisters Tochter ist, oder Wittib, 
so soll Er das Hanndtwerch wei- 
sen und von Erst machen, ain- 
hundert schreibclinngen, ain- 
Abb. 86. Zwei Entwürfe filr Messerhau- 
ben, Kupferstiche des Crispin de Passe 
(l565r1t337) (Omamentstichsarnrnlung 
des Österreichischen Museums) 

	        
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