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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 1)

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geordnet war. Wir hoffen, daß dieser neue Index veröffentlicht werde und 
mit seiner Hilfe die Geschichte der Gewerbe zur Kenntnis der Namen jener 
Handwerker gelange, denen der gute Ruf der Steyrer Messer weit über die 
Grenzen des Landes hinaus zu danken war. 
 
BUCHEINBÄNDE DER K. K. HOFBIBLIOTHEK 
Bücherbeständen sind schon seit mehreren Jahr- 
zehnten "die künstlerisch herwiorragenden Buch- 
einbände, die sie in ihrem Besitz haben, durch 
Tafelwerkebekannt gemacht und so derErforschung 
der Geschichte des Bucheinbandes erschlossen 
worden. Doch ruhen in manchen alten Bibliotheken 
noch immer viele Kostbarkeiten an Einbänden 
wohlverwahrt undharren einerzusammenfassenden 
Veröffentlichung. Eine der ältesten und reichsten 
Bibliotheken, die k. k. Hofbibliothek in Wien, hat ihren großen Schatz an 
Werken alter Buchbindekunst, die sie zum Teil schon seit Jahrhunderten 
bewahrt, erst jetzt gehoben und an den Tag gebracht. Dazu bedurfte es 
eines äußeren Anlasses. Nämlich es hatte sich der dringende Wunsch heraus- 
gestellt, die künstlerisch gebundenen Bücher aus der allgemeinen Bücher- 
aufstellung auszusondern, um sie gegen alle äußeren Zufälle sorglich zu 
schützen. Nachdem die Notwendigkeit dieser Verwaltungsmaßregel erkannt 
war, wurden sowohl die allgemeinen Bücherbestände als auch die ab- 
getrennten Abteilungen der Inkunabeln und der Handschriften von sach- 
kundiger Hand durchsucht und mehrere Hundert wertvoller Einbände 
zusammengetragen. Angesichts dieser, man möchte sagen neu entdeckten 
Schätze erwachte der Gedanke, dem Publikum eine Auswahl der bedeu- 
tendsten, künstlerisch und historisch interessantesten Stücke in einer Aus- 
stellung darzubieten. So kam, zur freudigen Überraschung aller interessierten 
Kreise, im Jahre 1906 die denkwürdige Einbandausstellung in dem weit- 
räumigen Prunksaal der I-Iofbibliothek zustande. Doch zur allgemeinen 
Enttäuschung blieb diese wertvolle Ausstellung von Hunderten bisher nicht 
bekannter kostbarer Bucheinbände nur allzu kurze Zeit öffentlich zugäng- 
lich. Daher wäre ihre Wiederholung dringend zu wünschen, um so mehr, 
als der sorgfältig ausgearbeitete erklärende Katalog der Ausstellung erst 
lange Zeit nach Schluß der Ausstellung, 1908, veröffentlicht wurde. 
Aber die Ausstellung zeitigte den Plan, aus den ausgestellten Einbänden, 
die sich auf mehr als 600 beliefen, eine engere Auswahl in einem Foliowerk 
von IOO Tafeln mustergültig zu reproduzieren und so der Ausstellung zu 
einer nachhaltigen Wirkung zu verhelfen. 
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