MAK

Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 2)

Holzrahmen noch besonders gewonnen. Als Großstadtbild istjoseph Pennells 
„Newyorker Broadway" hervorzuheben. 
Edward Potthast hat „Bemer Alpen" gemalt. Besonders gelungen ist ihm 
die klare, kalte Atmosphäre der schönen Bergriesen. Schweizer Städtchen 
aber malte mit eigenem Reiz Frau Lampert Cooper, des bereits genannten 
Colin Campbell Coopers Gemahlin. 
Im Figuralischen kam wohl kein anderes Bild Maccamerons Porträt 
von Joseph B. Thomas gleich, das mit den tiefen, ungemein ausdrucksvollen 
Augen die ganze Galerie zu beherrschen schien. John Alexander, der Präsi- 
dent der Academy, hatte wieder eines seiner Gemälde, die anmutige Mädchen 
zeigen, ausgestellt. F. Luis Mora brachte recht gute Wirklichkeitsbilder, 
darunter „Passagiere in einem Lokalzug". Bemerkenswerte Figurenbilder 
waren auch Glackens „Die Badezeit", Jerome Myers „Kalikoverkäuferß 
Charles W. I-Iawthornes „Petroleumreiniger" und Margaret Richardsons Bild- 
nisse. Im allgemeinen aber kam in dieser Ausstellung das Figurengemälde 
nicht recht zur Geltung. Mehr davon brachte die Frühjahrs- 
ausstellung der Academy. Auch hier nahm wieder Mac- 
cameron eine dominierende Stellung ein. Das Porträt, das 
er in dieser Ausstellung hatte, war ein geistvolles Bildnis 
Rodins. Es ist dunkel gehalten, nur der Kopf leuchtet hervor. 
Charles W. I-Iawthorne bekam für sein fein gestimmtes 
Gemälde „Die Aussteuer" den Clark-Preis. Dieser Preis 
wird für die beste Eguralische Komposition gegeben. Das 
Gemälde ist nun vom Metropolitan Museum angekauft 
worden. Hawthorne hat sich, seit er in Italien war, einen 
besonderen Stil angeeignet. Seine Bilder zeigen nun tiefe 
Farbenharmonien, die etwas Klassisch-Ruhiges an sich 
haben, dabei aber doch eine moderne Auffassung und 
Technik nicht verleugnen. Er malt an sich einfache Motive, 
aber in der Art, wie er sie malt, werden sie bedeutend. 
Seine reife Kunst zeigte nicht nur das Preisbild in der 
Galerie, sondern mehr noch eine Spezialausstellung in der 
Macbeth-Galerie, die charakteristische Gemälde enthielt. 
Die meisten Künstler, die in der Winterausstellung der 
Academy vertreten waren, hatten auch im Frühjahr wieder 
ausgestellt. Man sah guten Durchschnitt, nur wenige aber 
brachten eine neue Note. 
' Zu diesen Ausnahmen gehörte Albert L. Groll, 
der schon seit mehreren Jahren als der Maler 
von Arizonas Wüsten einen klangvollen Namen 
in der amerikanischen Kunstwelt hat. Nament- 
lich wurde er durch die Art, wie er die Wirkung 
der Wolken über der Wüste malte, berühmt. Sein 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
 
__ Paul Troubetzkoy, Frau Wil- 
ausgestelltes Gemalde „Goldene Wolken" brachte liam x. Vanderbilt 
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