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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 2)

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kirchen im Rottale (Abb. 2) zeigt die 
Decken in einzelne, streng voneinander 
gesonderte Streifen aufgelöst, die, mit 
zierlichen Zaddeln besetzt, in elegantem 
Schwunge die Bildfläche seitlich von 
Helm und Schild, namentlich aber unter 
letzterem beleben. Die Decken des Über- 
acker-Steins dagegen umgeben den 
Schild als ungeteilter Mantel; peinlich 
ist vermieden, zwischen dem gebuckel- 
ten Blattwerk der Zaddeln ein Stück- 
chen des Hintergrundes durchscheinen 
zu lassen. Zwei beiderseits straff nach 
unten ziehende Falten betonen die fast 
ängstliche Geschlossenheit des Bildes 
nochmals innerhalb des Rahmens. Auf- 
merksamkeit verdient die verschiedene 
Bildung der Helme {von dem Unter- 
schied zwischen Stech- und Spangen- 
helm natürlich abgesehen).Die schnabel- 
förmige Zu- 
spitzung in 
der Höhe 
des Augen- 
schlitzes ist 
ebenso wie 
die lappen- 
förrnigeHer- 
abziehung 
desvorderen 
Kragenrandes eine Eigentümlichkeit, die in Bayern 
nur die Landshuter Wappenkunst aufweist. Da- 
gegen findet man in jener Zeit in Salzburg aus- 
nahmslos die gleichmäßige Rundung des Kragens, 
wie sie der Überacker-Stein aufweist. 
Fast sämtliche Eigentümlichkeiten des letz- 
teren finden wir wieder auf einem weit entfernten 
Rotmarmordenkmal, dem Grabstein des Engel- 
hard Marschalk von Dornsperg im Kloster Nieder- 
schönenfeld am Zusammenfluß von Lech und 
Donau (Abb. 3). Die scharfe Herabziehung der 
Decken mit dem fast geradlinigen Knick, dieselbe 
Art der knopfartig durchgedrückten Zaddelenden, 
Abb. i. Grabplatte des Erhard Überacker in Friesacli 
 
_ _ , _ Abb.z. am, 1 n a Alb mi. - 
die gleiche charakteristische Helmform lassen auf bergerp iäratiiircij: m
	        
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