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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 3)

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enthalten, haben als terminus post quem das Jahr 1511. Auf dasselbe Jahr 
führt eine Hintergrundlandschaft (mit See und Gebirgen), die Albrecht Alt- 
dorfer (nach einer richtigen Beobachtung Riggenbachs) in ein Relief mit der 
Darstellung des Schiffes der heiligen Ursula (Serie von vier Reliefs aus der 
ehemaligen Klosterkirche von Pulgarn, jetzt im Linzer Museum) hinein- 
gemalt hat; 1511 ist bekanntlich das Jahr der Donaureise Altdorfers, und so 
gewinnen wir auch für diese Reliefreihe ein sicheres Datum. Da nun eine 
Reihe der Linzer 
Skulpturen, wie wir 
später sehen wer- 
den, in naher stili- 
stischer Verwandt- 
schaft mit den Altä- 
ren von Käfermarkt 
und St. Wolfgang 
steht, andere, wie 
bereits erwähnt, 
sich um denMeister 
S. W. von St. Flo- 
rian, von dem ein 
datiertes Werk er- 
halten ist, gruppie- 
ren, und wieder an- 
dere mit der Kunst 
Dürers und Altdor- 
fers in Zusammen- 
hang gebracht wer- 
den können, so er- 
gibt sich eine Grup- 
pe sicherer Datie- 
rungen, die auf das 
Spatium von 1470 
bis 1520 aufgeteilt 
werden kann. In 
denselbenZeitraum 
fällt auch die Hauptmasse der übrigen Skulpturen des Linzer Museums nicht 
nur (sowohl nach kostümlichen wie nach stilistischen Merkmalen), sondern 
auch der zahlreichen kleineren oberösterreichischen Schnitzaltäre von Pesen- 
bach (1499), Hallstatt, Waldburg (1517) und St. Michael (beide bei Frei- 
stadt), Gebertsham, Rauchenedt, Garnpern und so weiter. (Die Gruppe dieser 
oberösterreichischen Flügelaltäre, mit dem hochherrlichen von Käfermarkt 
an der Spitze, verdient eine zusammenfassende größere Publikation, mit 
der der Schreiber dieser Zeilen in absehbarer Zeit hervortreten zu können 
hofft.) Die Frage liegt nahe, 0b diese Blütezeit der Spätgotik in unseren 
 
Abb. 4. Sieben heilige Frauen. Relief aus dem Kreise des St. Wolfganger Altars 
(zirka 1480)
	        
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