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scheint die schwarze Farbe des Schildes nicht viel Beifall gefunden zu haben,
weil sie unter Abt Hieronymus I. Frei (x564-1 58 5) durch Rot ersetzt wurde.
Abt Placidus zur Lauben fügte dann im Jahre 1701, als er den Reichs-
fürstenstand erhielt, noch die Wappenbilder von Habsburg, in Gold ein roter
Löwe, und von Österreich, in Rot eine silberne Querbinde, im Bezuge darauf,
daß Muri eine habsburgische Stiftung war, den übrigen Wappenbildern bei.
Der Schild wurde zumeist geviert und mit einem Herzschild belegt, der
die Mauer im roten Felde aufweist. Das erste Feld zeigt den habsburgi-
schen Löwen, das zweite das persönliche Wappenbild des jeweiligen Abtes,
das dritte die österreichische Binde und das vierte Feld die Schlange des
Konventwappens. Auf
dem Schilde sind drei
Spangenhelme gesetzt.
Der mittlere Helm trägt
auf einem Polster die
Mitra, zu Seiten dieses
Helmes sind Pedum und
Schwertangebracht,letz-
teres als Zeichen des
reichsfiirstlichen Blut-
bannes über die dem
Stifte zugehörigen Ter-
ritorien. Der rechts-
seitige gekrönte Span-
genhelm mit rot-gol-
dener Decke trägt als
Kleinod einen aus der
Helmkrone wachsenden
roten Löwen, die habs-
burgische Helmzier, hier Abb. 12. Benediktinerstift Marienberg
jedoch ohne den mit
Pfauenspiegeln besetzten Rückenkamm, dafür aber in den Pranken ein
goldenes Banner tragend, in dem der schwarze, doppelköpiige Reichsadler
zu sehen ist, eine Anspielung auf die Kaiserwürde, die das habsburgische
Haus sich stets zu erhalten gewußt hatte. Auf der linken Seite wurde der
Helm des persönlichen Wappens des jeweiligen Abtes aufgestellt, siehe das
Wappen des Fürstabtes Fridolin Kopp (1751-1757) Abbildung 5.
Das Stiftswappen von Gries zeigt im blauen Felde ein silbernes Andreas-
kreuz, das mit neun goldenen Glöckchen belegt ist, doch finden sich
sehr oft die Glocken auch ohne das Kreuz im Schilde, so zum Beispiel in
einem Siegel des Propstes Augustin Pörzel (1539-1543) mit der Legende:
S - AVGVSTINVS - PRÄPOSITI - PORTE CLAVSE IN GRIES. Unter einer
Renaissancearchitektur erscheint hier die Madonna mit dem Kinde, zu ihren
Füßen zwei Schilde von einer Mitra bekrönt. Im ersten Schilde sind die
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