Oben über dem Querarme des Kreuzes ist außerdem zu beiden Seiten des
Stammes je der Buchstabe S eingesetzt. In Farben gesetzt, trägt der Schild
silberne, das Kreuz braune, der Buchstabe schwarze und der Dreiberg graue
Tinkm" z. ZISTERZIENSER.
WETTINGEN-MEI-IRERAU.
Wappen: zwei Schilde; im ersten, unter rotem Schildhaupt mit einem gol-
denen sechsstrahligen Stern, eine gekrönte, rotbekleidete, zweischwänzige
Melusine (Wettingen), im zweiten, der von Silber und Rot gespalten ist, ein
goldener Schlüssel und ein goldbegrifftes Schwert kreuzweis über die Spaltlinie
gelegt (Mehrerau). Hinter dem Schilde kreuzen sich zwei Pastorale, im
Spruchband erscheint die Devise: NON MERGOR (Abb. 26).
Das eine halbe Stunde von Bregenz am Bodensee gelegene Zisterzienser-
stift Wettingen-Mehrerau - Monasterium B. V. M de Maris stella et Augia
majore H war von den im Jahre 1841 aus dem Kloster
Wettingen im Kanton Aargau vertriebenen Zister-
ziensermönchen im Jahre 1854 erworben worden.
Um das Jahr 610 hatten der heilige Kolumban
und der heilige Gallus mit ihren Gefährten, irischen
und gallischen Mönchen, am Bodensee in Brigantium,
dem heutigen Bregenz, ein Kloster gegründet, aber
nach kurzem Bestande wieder aufgeben müssen.
Kolumban zog nach Italien (613), wo er auch im
Jahre 615 starb. Gallus gründete dann das später
berühmt gewordene St. Gallen. Das Kloster in Bregenz
soll dessenungeachtet doch weiter bestanden haben,
_ doch ist darüber nichts sicheres bekannt geworden,
wenngleich eine Liste von Äbten aus jener Zeit vorhanden ist. Auch der heilige
Wilhelm, Abt von I-Iirsau, machte den Versuch, das Kloster in Bregenz
wieder lebensfähig zu machen, aber die Zeitumstände waren einem solchen
Unternehmen nicht günstig; das Kloster konnte sich trotz aller Bemühungen
nicht halten und verschwand vorn Schauplatz der Geschichte.
In einer Zelle zu Andelsbuch (Andolspuoch) im Bregenzerwalde lebte
als Einsiedler Diedo, welcher der Sage nach dem Geschlechte der Grafen
von Bregenz angehört haben soll. Nach dessen Tode, zwischen 1086 und
1090, wandte sich Graf Ulrich VIIL, nach anderer Zählung der IX., von
Bregenz an den Abt Theoderich von Petershausen bei Konstanz, mit der
Bitte, der Abt möge ihn bei der Errichtung eines Benediktinerklosters an
der Stelle, wo der gottselige Einsiedler Diedo gelebt hatte, unterstützen. Der
Abt sagte unter der Bedingung zu, daß das zu errichtende Kloster Eigentum
des Stiftes Petershausen werde. Der Graf ging nach längerem Widerstreben
auf diese Bedingung ein. Das aus Holz erbaute Kloster und die zu Ehren
der beiden Apostelfürsten Petrus und Paulus geweihte Kirche wurde Mönchen
aus dem Benediktinerkloster Petershausen übergeben, doch es zeigte sich
Abb. 25. Altes Konvenlwappen
von Säben, 1718