224
zweiten Felde wieder die Rose der Rapperswil sichtbar wird, während sein
persönliches Wappen in einem Herzschildchen untergebracht ist.
Der Wahlspruch des Stiftes lautet im Bezuge auf das Wappenbild von
Wettingen NON MERGOR - Ich gehe nicht unter!
Eigene Hausfarben stehen nicht im Gebrauche, doch dürfte, im Falle
solche nötig werden sollten, die Trikolore Gelb-Rot-Weiß zu empfehlen sein,
weil diese Farben den Wappenfarben der beiden Stifte entsprechen würden.
STAMS.
Wappen: zwei Schilde; vorn das Wappen des heiligen Bernhard, in Schwarz
ein von Rot und Silber in zwei Reihen geschachter Schräglinksbalken", hinten
das eigentliche Stiftswappen, halb-
gespalten und geteilt; oben rechts
in Gold die Madonna mit dem
Jesuskind auf einem Throne
sitzend, links in Silber der heilige
johannes der Täufer mit einem
Lamme auf grünem Boden ste-
hend, unten in Blau die Reiter-
tigur des Grafen Meinhard II. von
Tirol mit dem Adler von Tirol in
seinem Schilde. Über den Schil-
den schwebt zwischen Mitra und
v Stab eine goldene Blätterkrone
(Abb. 36).
Das im Oberinntal, am rech-
ten Ufer des Inn gelegene
Zisterzienserstift Stams (Stambs)
r Monasterium B. M. V. et St.
Abb. 33. Wappen des Abtes von Wettingen, Sebastian Stein- Joannis Baptistae in Stams (Mo_
egger (1768-1807) _
nasterium Stamsense, Stamb-
sium) - war im Jahre 1272 von Elisabeth, der Tochter des Herzogs Otto
des Erlauchten in Bayern, Witwe nach König Konrad IV. (T 1254) und in
zweiter Ehe (1259) mit Meinhard II., Grafen von Tirol, verheiratet, gestiftet
worden.
Ihr Sohn aus erster Ehe, Konradin der letzte I-Iohenstaufe, wollte seine
Erbansprüche auf Sizilien realisieren und war deshalb nach Italien gezogen.
Nach der für ihn unglücklichen Schlacht zwischen Scurcola und Tagliacozzo
war er aber in die Hände seines Gegners gefallen. Elisabeth, die davon
Kunde erhalten hatte, eilte mit einer größeren Summe Geldes nach Neapel,
um ihren Sohn loszukaufen, sie kam aber leider zu spät, denn Konradin und
"' Dieser Schrägbalken erscheint in den Siegeln von Stams in neuerer Zeit meist schrägrechts gelegt,
weil die Graveure nie das Gebot der heraldischen Courtoisie berücksichtigen, das verlangt, daß nebeneinander
stehende Schilde und deren Figuren sich nicht den Rücken zukehren, sondern stets einander ihre Vorderseiten
zuwenden.