MAK

Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 4)

Ausstellung der modernen dekorativen Künste zu Paris. 
Plafonnier von Szabo 
Licht, die malerische Erscheinung, nicht 
das Gegenständliche der Darstellung wert- 
voll wird. 
Er ist der feinfühligste Interpret einer 
sensitiven Stimmungskunst. Er fußt auf 
gewissenhaftester Naturbeobachtung und 
weiß doch so viel von seiner eigenen 
reichen Persönlichkeit dem Naturausschnitt 
hinzuzufügen, daß seine Bilder über das 
zufällige Erlebnis hinaus einen tieferen 
Gehalt empfangen. 
Daß er diese endlich auch zu monu- 
mentaler Größe und Einfachheit emporhob, 
wie in den verschiedenen Varianten seiner 
Pappelallee, deren vollendetste diese Aus- 
stellung schmückt, das läßt erkennen, wie- 
viel die österreichische Kunst durch seinen 
l-leimgang verloren hat. 
Er hat seiner Heimat auch im Aus- 
lande zu Ruhm und Ansehen verholfen 
und ungemein befruchtend als Lehrer und 
Förderer der Kunst gewirkt. 
Holientlich wird seinem Wirken noch 
eine ausführliche literarische Würdigung 
zuteil, die mit den modernen Hilfsmitteln 
die Reproduktionen seiner weit verstreuten 
Bilder in einem Sammelwerk vereinigt und 
den so interessanten literarischen Arbeiten 
Raum gibt, welche der federgewandte 
Künstler hinterließ. 
Heute sind viele wertvolle Zusam- 
menhänge noch festzustellen, die später 
nicht mehr authentisch erhoben werden 
können und die für die Zeit des Ausklingens 
einer älteren und das Durchbrechen einer 
neuen Kunstanschauung, für die geistigen Kämpfe unter den Künstlern der zweiten 
Hälfte des XIX. Jahrhunderts ungemein aufklärend sind. 
KLEINE NACHRICHTEN Sie 
BERLINER CHRONIK. In der Ausstellung „Die Frau in Haus und Beruf" ist 
natürlich auch die angewandte Kunst in mannigfacher Betätigung vertreten. Schon 
in der Gesamtregie und dekorativen Einkleidung der großen Hallen am Zoo durch Frau 
Oppler-Legband und Frau Fia Wille dokumentiert sie sich in der blau-gelben Harmonie 
der Stoffe, dem Weiß der Kioske, Pavillons und Rundtempel im Grünen und zwischen 
Blumen. Dann aber auch in den Einzelbereichen. Eine Flucht interessanter Interieurs 
öffnet sich. Und die meisten der Zimmer liegen nicht nur als unfruchtbare Schauobjekte 
da, sondern übernehmen eine ihrem Wesen gemäße Funktion innerhalb des Ausstellungs- 
betriebes, was von einem lebendig wirksamen Sinn zeugt. 
So dient das Redaktionszimmer als Rahmen für die Gruppe „Die Frau in der Presse", 
der Bibliotheksraum enthält in seinen Regalen die Bücherei deutscher und österreichischer
	        
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