Ausstellung der modernen dekorativen Künste zu Paris.
Plafonnier von Szabo
Licht, die malerische Erscheinung, nicht
das Gegenständliche der Darstellung wert-
voll wird.
Er ist der feinfühligste Interpret einer
sensitiven Stimmungskunst. Er fußt auf
gewissenhaftester Naturbeobachtung und
weiß doch so viel von seiner eigenen
reichen Persönlichkeit dem Naturausschnitt
hinzuzufügen, daß seine Bilder über das
zufällige Erlebnis hinaus einen tieferen
Gehalt empfangen.
Daß er diese endlich auch zu monu-
mentaler Größe und Einfachheit emporhob,
wie in den verschiedenen Varianten seiner
Pappelallee, deren vollendetste diese Aus-
stellung schmückt, das läßt erkennen, wie-
viel die österreichische Kunst durch seinen
l-leimgang verloren hat.
Er hat seiner Heimat auch im Aus-
lande zu Ruhm und Ansehen verholfen
und ungemein befruchtend als Lehrer und
Förderer der Kunst gewirkt.
Holientlich wird seinem Wirken noch
eine ausführliche literarische Würdigung
zuteil, die mit den modernen Hilfsmitteln
die Reproduktionen seiner weit verstreuten
Bilder in einem Sammelwerk vereinigt und
den so interessanten literarischen Arbeiten
Raum gibt, welche der federgewandte
Künstler hinterließ.
Heute sind viele wertvolle Zusam-
menhänge noch festzustellen, die später
nicht mehr authentisch erhoben werden
können und die für die Zeit des Ausklingens
einer älteren und das Durchbrechen einer
neuen Kunstanschauung, für die geistigen Kämpfe unter den Künstlern der zweiten
Hälfte des XIX. Jahrhunderts ungemein aufklärend sind.
KLEINE NACHRICHTEN Sie
BERLINER CHRONIK. In der Ausstellung „Die Frau in Haus und Beruf" ist
natürlich auch die angewandte Kunst in mannigfacher Betätigung vertreten. Schon
in der Gesamtregie und dekorativen Einkleidung der großen Hallen am Zoo durch Frau
Oppler-Legband und Frau Fia Wille dokumentiert sie sich in der blau-gelben Harmonie
der Stoffe, dem Weiß der Kioske, Pavillons und Rundtempel im Grünen und zwischen
Blumen. Dann aber auch in den Einzelbereichen. Eine Flucht interessanter Interieurs
öffnet sich. Und die meisten der Zimmer liegen nicht nur als unfruchtbare Schauobjekte
da, sondern übernehmen eine ihrem Wesen gemäße Funktion innerhalb des Ausstellungs-
betriebes, was von einem lebendig wirksamen Sinn zeugt.
So dient das Redaktionszimmer als Rahmen für die Gruppe „Die Frau in der Presse",
der Bibliotheksraum enthält in seinen Regalen die Bücherei deutscher und österreichischer