andern weiter verfolgt wurde: die Loslösung der Aufnahme von den Zufälligkeiten.
welche den Gesamteindruck stören, das Zusammenfassen und Vereinfachen, das Tonen
und das Auflösen der Töne, die Weichheit und Wärme des Vortrages und endlich der
konzentrierte charakteristische Ausschnitt. Das Erfassen eines malerischen Eindruckes ist
Sache des Empfindens und viele von jenen, denen die Beherrschung von Pinsel und Farbe
nicht liegt, mögen die Kamera und die daran geknüpften, heute so vervollkommneten Pro-
zesse heranziehen, um den erlebten Natureindruck wiederzugeben. Alle Stimmungen, die
in Schwarz und Weiß wiederzugeben sind, werden mit Erfolg nachgebildet. Alle auf die
bloßen Gegensätze von Hell und Dunkel aufgebauten Eindrücke werden von der Kamera
einwandfrei wiederholt. Die Ausstellung birgt treffliche Arbeiten in dieser Richtung, die
alle Errungenschaften der modernen künstlerischen Interpretation der Landschaft, des
Architekturbildes, des Porträts verwerten. Es liegt eine wertvolle suggestive Wirkung in
diesen Bildern, die auch für die Entwicklung der Fähigkeit zu sehen höchst nützlich waren.
Darum hatten die zahlreichen und so verdienstvollen Ausstellungen des Klubs eine
fördernde und erziehliche Wirkung, welche den schönsten Lohn für die ernste Arbeit bildet,
die ihnen zugrunde lag. H. Fische]
RSTER TÄTIGKEITSBERICI-IT DER STÄNDIGEN ÖSTERREI-
CHISCHEN AÜSSTELLÜNGSKQMMISSIQN. Die Ständige Österrei-
chische Ausstellungskommission, die nach dem Beispiele ähnlicher Institutionen in andern
Staaten zu Anfang des Jahres 1910 über Anregung der Wiener I-Iandels- und Gewerbe-
kammer gegründet wurde und aus den Delegierten von 36 österreichischen Korporationen
besteht, ließ im Verlage dieser Körperschaft ihren ersten Tätigkeitsbericht über die Jahre
xgxo und IQIX erscheinen, welcher sich mit der Entstehungsgeschichte und der bisherigen
Wirksamkeit dieser Kommission, mit ihren Prinzipien und dem Ausstellungswesen im
allgemeinen befaBt. Der vornehm ausgestattete, von Christoph Reissers Söhne sorgfältig
gedruckte Bericht ist vom Handelskammersekretär Dr. E. Pistor verfaßt, die Buchaus-
stattung ist vom Architekten A. Keller. Die Publikation verfolgt den Zweck, alles, was
dermalen für die Frage der Regelung des Ausstellungswesens wichtig ist, zusammen-
zufassen und Rechenschaft über die bisher getroffenen Maßnahmen zu geben, ferner bei
den in Betracht kommenden Behörden, den Vertretern von Industrie und Gewerbe und
allen sonstigen Interessenten für die von der Kommission selbständig und im Vereine mit
den Auslandskorporationen vertretenen Prinzipien Propaganda zu machen und zur Konsoli-
dierung einer zweckentsprechenden modernen Ausstellungspolitik beizutragen. Der leitende
Grundsatz der österreichischen Organisation ist es, den Wert von Ausstellungen durch die
Häufung derselben nicht zu beeinträchtigen. Unter den Ausstellungen sollen die gediegenen
Fachausstellungen bevorzugt werden. Wenn sich Österreich bei irgendeiner Ausstellung im
Ausland aus politischen oder wirtschaftlichen oder aus Gründen beider Art beteiligen muß,
soll dies stets nur auf Grund entsprechenderVorbereitung unterAusnutzung aller sich bieten-
den Chancen und bei Berücksichtigung aller in Betracht kommenden Interessen geschehen.
Zu diesem Zwecke wendet die Kommission dem Informations- und Vorbereitungsdienste
im Einvernehmen mit den Organisationen des Auslandes weitgehende Sorgfalt zu.
Der Bericht gibt auch über die ständige internationale Vereinigung der Ausstellungs-
kommissionen Auskunft, welcher bereits die Organisationen folgender Staaten angehören:
Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Holland, Italien, Österreich, die Schweiz und
Ungarn. Bezüglich der österreichischen Kommission enthält der Bericht auch die Statuten
und alle in Betracht kommenden Personalien.
Eine Liste der von der Kommission unterstützten Ausstellungen, eine Rückschau auf
bemerkenswerte Ausstellungen in den Berichtsjahren sowie eine Übersicht der für die
nächsten jahre projektierten größeren Veranstaltungen (nach dem Stande vom x. Iänner
xgxz] und ein Verzeichnis derjenigen Aussteller, die auf den wichtigeren Ausstellungen
der letzten drei jahre Preise erhielten, bilden den Schluß.