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Volltext: Monatszeitschrift XV (1912 / Heft 4)

andern weiter verfolgt wurde: die Loslösung der Aufnahme von den Zufälligkeiten. 
welche den Gesamteindruck stören, das Zusammenfassen und Vereinfachen, das Tonen 
und das Auflösen der Töne, die Weichheit und Wärme des Vortrages und endlich der 
konzentrierte charakteristische Ausschnitt. Das Erfassen eines malerischen Eindruckes ist 
Sache des Empfindens und viele von jenen, denen die Beherrschung von Pinsel und Farbe 
nicht liegt, mögen die Kamera und die daran geknüpften, heute so vervollkommneten Pro- 
zesse heranziehen, um den erlebten Natureindruck wiederzugeben. Alle Stimmungen, die 
in Schwarz und Weiß wiederzugeben sind, werden mit Erfolg nachgebildet. Alle auf die 
bloßen Gegensätze von Hell und Dunkel aufgebauten Eindrücke werden von der Kamera 
einwandfrei wiederholt. Die Ausstellung birgt treffliche Arbeiten in dieser Richtung, die 
alle Errungenschaften der modernen künstlerischen Interpretation der Landschaft, des 
Architekturbildes, des Porträts verwerten. Es liegt eine wertvolle suggestive Wirkung in 
diesen Bildern, die auch für die Entwicklung der Fähigkeit zu sehen höchst nützlich waren. 
Darum hatten die zahlreichen und so verdienstvollen Ausstellungen des Klubs eine 
fördernde und erziehliche Wirkung, welche den schönsten Lohn für die ernste Arbeit bildet, 
die ihnen zugrunde lag. H. Fische] 
RSTER TÄTIGKEITSBERICI-IT DER STÄNDIGEN ÖSTERREI- 
CHISCHEN AÜSSTELLÜNGSKQMMISSIQN. Die Ständige Österrei- 
chische Ausstellungskommission, die nach dem Beispiele ähnlicher Institutionen in andern 
Staaten zu Anfang des Jahres 1910 über Anregung der Wiener I-Iandels- und Gewerbe- 
kammer gegründet wurde und aus den Delegierten von 36 österreichischen Korporationen 
besteht, ließ im Verlage dieser Körperschaft ihren ersten Tätigkeitsbericht über die Jahre 
xgxo und IQIX erscheinen, welcher sich mit der Entstehungsgeschichte und der bisherigen 
Wirksamkeit dieser Kommission, mit ihren Prinzipien und dem Ausstellungswesen im 
allgemeinen befaBt. Der vornehm ausgestattete, von Christoph Reissers Söhne sorgfältig 
gedruckte Bericht ist vom Handelskammersekretär Dr. E. Pistor verfaßt, die Buchaus- 
stattung ist vom Architekten A. Keller. Die Publikation verfolgt den Zweck, alles, was 
dermalen für die Frage der Regelung des Ausstellungswesens wichtig ist, zusammen- 
zufassen und Rechenschaft über die bisher getroffenen Maßnahmen zu geben, ferner bei 
den in Betracht kommenden Behörden, den Vertretern von Industrie und Gewerbe und 
allen sonstigen Interessenten für die von der Kommission selbständig und im Vereine mit 
den Auslandskorporationen vertretenen Prinzipien Propaganda zu machen und zur Konsoli- 
dierung einer zweckentsprechenden modernen Ausstellungspolitik beizutragen. Der leitende 
Grundsatz der österreichischen Organisation ist es, den Wert von Ausstellungen durch die 
Häufung derselben nicht zu beeinträchtigen. Unter den Ausstellungen sollen die gediegenen 
Fachausstellungen bevorzugt werden. Wenn sich Österreich bei irgendeiner Ausstellung im 
Ausland aus politischen oder wirtschaftlichen oder aus Gründen beider Art beteiligen muß, 
soll dies stets nur auf Grund entsprechenderVorbereitung unterAusnutzung aller sich bieten- 
den Chancen und bei Berücksichtigung aller in Betracht kommenden Interessen geschehen. 
Zu diesem Zwecke wendet die Kommission dem Informations- und Vorbereitungsdienste 
im Einvernehmen mit den Organisationen des Auslandes weitgehende Sorgfalt zu. 
Der Bericht gibt auch über die ständige internationale Vereinigung der Ausstellungs- 
kommissionen Auskunft, welcher bereits die Organisationen folgender Staaten angehören: 
Belgien, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Holland, Italien, Österreich, die Schweiz und 
Ungarn. Bezüglich der österreichischen Kommission enthält der Bericht auch die Statuten 
und alle in Betracht kommenden Personalien. 
Eine Liste der von der Kommission unterstützten Ausstellungen, eine Rückschau auf 
bemerkenswerte Ausstellungen in den Berichtsjahren sowie eine Übersicht der für die 
nächsten jahre projektierten größeren Veranstaltungen (nach dem Stande vom x. Iänner 
xgxz] und ein Verzeichnis derjenigen Aussteller, die auf den wichtigeren Ausstellungen 
der letzten drei jahre Preise erhielten, bilden den Schluß.
	        
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